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Orden fordern verbesserte Asyl-Grundversorgung

(04.01.2013) Auf die Erfahrung zahlreicher Ordensgemeinschaften in Fragen der Asylbetreuung könne gerne zurückgegriffen werden, so Pater Lorenz Voith.

"Sichtbare Bewegung und konkrete Taten im Bereich der Grundversorgung und der dortigen Standards" ist nach den Worten von Pater Lorenz Voith als Vertreter der Männerorden in Österreich angesichts der Situation in der Votivkirche erforderlich. Der Redemptoristen-Provinzial und zweite Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Männerorden unterstrich in einer Aussendung am Freitag, 4. Jänner 2013, den in der Kirche protestierenden Flüchtlingen gehe es nicht um eine "Totalopposition zum Asylwesen in Österreich". Sie wollten vielmehr auf ihre individuelle Situation, "die sie als perspektivlos einschätzen", aufmerksam machen.

 

Nicht zu Bittstellern degradieren

Die Lage der Asylwerber in Österreich bezeichnete Pater Voith als "unzureichend". Viele der Forderungen der Votivkirchenflüchtlinge würden von sozialen und humanitären Organisationen geteilt. "Auf dem Rücken der Asylwerber werden viel zu lange Verfahren abgewickelt und diese in teilweise beschämenden Notquartieren 'abgestellt'", so der Redemptorist. Erleichterungen forderte Voith beim Zugang zum Arbeitsmarkt, hier gelte es "Barrieren abzubauen". Ein monate- bis jahrelanger "Stillstand" sei für die Flüchtlinge "unwürdig und drängt sie in die nie gewollte passive Opferrolle".

Damit Asylwerber "nicht länger zu Bittstellern degradiert oder der Willkür von Amtsträgern ausgeliefert werden", müssen nach Überzeugung der Männerorden Gesetze und Verordnungen weiterentwickelt werden, die eine "Durchführung auf Augenhöhe" ermöglichen. Weiter zu beschleunigende Verfahren müssten fair sein, betonte Voith. Individuelle Lebensgeschichten unter schwierigsten Lebensumständen dürften "nie aus den Augen verloren werden".

 

Jahrelange Erfahrung

Viele Pfarrgemeinden, zahlreiche Ordensgemeinschaften, Caritas, Diakonie und andere soziale Einrichtungen seien immer schon auf Seiten der Asylwerber gestanden und hätten konkrete Hilfe geleistet. Die Ordensgemeinschaften - für die Voith spricht - hätten nicht nur personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt, sondern auch beträchtliche finanzielle Mittel in die Hand genommen, "um diesen Menschen in Not eine Lebensperspektive zu eröffnen". Das vielfältige Wissen und die jahrelange Erfahrung vieler Ordensgemeinschaften in der Arbeit mit Asylwerbern sollte in die Gesetzgebung mit einbezogen werden, regte Pater Voith an. Die Orden stünden dafür gerne zu Verfügung.

Selbstkritische Schlussbemerkung des Ordensvertreters: "Gerade im Hinblick auf die Geschichte von Weihnachten, die auch von Flucht und Not spricht, müssten die Christen in unserem Lande noch viel zahlreicher 'aufstehen' und sich bei den politischen Entscheidungsträgern durch Stellungnahmen und Solidaritätsbekundungen einbringen."

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