Donnerstag 25. April 2024
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"Österreich bleibt christlich geprägt" - auch wenn die Katholikenzahlen sinken

(08.01.2013) Auch wenn die Zahl der Kirchenmitglieder in Österreich langsam sinkt, bleibt Österreich weiterhin ein christlich geprägtes Land. Davon ist Kardinal Christoph Schönborn überzeugt.

Jeder einzelne Austritt sei schmerzlich, 5,36 Millionen Katholiken seien aber immer noch eine beachtliche Größe und auch bei weitem nicht die gesamte christliche Realität in Österreich. Schließlich seien immer noch 78 Prozent aller Menschen in Österreich Mitglied einer christlichen Kirche. Neben der römisch-katholischen Kirche vor allem auch der evangelischen, orthodoxen oder der altorientalischen Kirchen.

Der Kardinal verwies auf zwei weitere christliche Kennzahlen: Laut einer IMAS-Umfrage aus dem Jahr 2011 würden sich 80 Prozent der Österreich wünschen, dass Österreich ein "christlich geprägtes Land" bleibt.

 

85 Prozent getauft

Und 85 Prozent der in Österreich lebenden Menschen sind Getaufte, wenn auch "leider nicht wenige" im Laufe ihres Lebens aus der Kirche ausgetreten seien. Von den etwa 12 Prozent der Österreicher, die "ohne religiöses Bekenntnis" sind, hätten schließlich auch viele die Taufe - meist als Kinder - empfangen. Wenn durch den Austritt zwar die Kirchenbindung abgenommen habe, bleibe dennoch bei vielen eine christliche Glaubensbeziehung. Der Kardinal verwies in diesem Zusammenhang auf das interessante Phänomen, "dass erstaunlich viele Eltern, die selber aus der Kirche ausgetreten sind, für ihre Kinder die Taufe erbitten".

 

"Kirche konnte Vertrauen zurückgewinnen"

"Der erneute Rückgang bei den Kirchenaustritten kann als positives Zeichen dafür gewertet werden, dass die katholische Kirche weiter Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen konnte." Das sagte der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe, hinsichtlich der aktuellen Katholikenzahlen. Die Zahlen von 2012 sowie die Entwicklung seit der Missbrauchskrise 2010 würden zeigen, dass die von der Kirche gesetzten Maßnahmen zur Missbrauchsaufklärung und -prävention nicht nur gegriffen, sondern von der Bevölkerung mehrheitlich auch positiv aufgenommen wurden und werden.

Die Katholikenzahlen machten nicht nur deutlich, dass die Kirche "auf dem Weg der Besserung" sei, sondern dass sie sich "auch in Krisenzeiten als sehr stabil" erweise. "Wenn 0,7 Prozent die Kirche verlassen, zeigt das gleichzeitig, dass 99,3 Prozent zur Kirche stehen und in ihr Heimat haben", führte Wuthe weiter aus und erinnerte daran, dass die katholische Kirche "in Österreich die größte Mitgliederinstitution" ist, der nach wie vor knapp 5,4 Millionen Frauen und Männer freiwillig angehören.

 

www.eintreten.at

Zigtausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarren und anderen kirchlichen Institutionen würden sich um eine offene und gastfreundliche Kirche bemühen, die nahe bei den Menschen ist - in freudigen Ereignissen wie bei Geburt, Taufe oder Hochzeit aber auch in schmerzlichen Stunden von Krankheit und Tod - und den Menschen eine persönliche Begegnung mit Gott ermöglicht.

Als positives Zeichen wertete Wuthe auch die Zahl der Wiedereintritte in die Kirche, die in den letzten Jahren kontinuierlich auf derzeit rund 4.500 gestiegen ist. Die seelsorglichen Bemühungen dafür seien laut Wuthe in der Kirche gestiegen, weshalb die Diözesen für Rückkehrwillige auch eigens geschulte Ansprechpersonen anbieten. Nähere Informationen dazu bietet die Internetseite www.eintreten.at.

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