Montag 13. Mai 2024
Artikel aus dem Archiv

Familienverband für Deutschförderung in Vorschule

(09.01.2013) Vorsitzende Lang begrüßt kostenlose Spracherwerb-Vorschulklassen und fordert Vorverlegung der Volksschul-Anmeldung auf September des Vorjahres.

Der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) spricht sich für eine spezielle Deutschförderung für Kinder mit Sprachproblemen in Vorschulklassen aus. Eine solche "sinnvolle Ergänzung zum Gratiskindergartenjahr vor Schuleintritt" sei eine Chance, "Schüler auf ein gemeinsames Niveau zu bringen", betonte KFVW-Vorsitzende Mechtild Lang in einer Aussendung am Mittwoch, 9. Jänner 2013. Sie sprach sich für eine Volksschulanmeldung schon im September des Vorjahres und nicht wie derzeit zum Halbjahr aus. Für Gesamt- wie Volksschule gelte, dass "zu große Inhomogenität" zu Beginn eine nachfolgende Differenzierung "mit großem Aufwand und hohen Kosten" erfordere.

 

Die Vorsitzende des Wiener Katholischen Familienverbandes begrüßte den Vorstoß von Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl, nach deren Weisung nur Kinder, die hinreichend Deutsch können, mit der ersten Klasse Volksschule beginnen dürfen. Kinder mit Defiziten in der deutschen Sprache sollen ein Jahr in der Vorschule gefördert werden. Brandsteidls Initiative sei eine langjährige Forderung des Familienverbandes, so Lang, allerdings sei eine noch frühere Schulanmeldung sinnvoller: Diese würde "die Förderung noch effizienter machen, weil früher Defizite entgegengewirkt werden könnte", erklärte Lang.

 

Sprach- und Lesekompetenzen

Im Hinblick auf die Förderung von Integration und Sprachkompetenz sei das verpflichtende Gratiskindergartenjahr vor Schuleintritt ebenso sinnvoll wie die spezielle Förderung von Kindern mit Sprachproblemen in Vorschulklassen, so der Wiener Katholische Familienverband. Der KFVW fordere seit Jahren die Einführung des Schwerpunkts "Sprach- und Lesekompetenzen" sowie die "verstärkte, spezielle und individuelle Förderung von Kindern mit zu geringen Deutschkenntnissen wie auch mit Teilleistungsschwächen", heißt es in der Aussendung.

 

"In den nicht-deutschsprachigen Ballungsklassen soll verstärkter Sprachen-Unterricht durch eine Teilung im Deutschunterricht bereits dann erfolgen, wenn mehr als 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Klasse zu geringe Deutschkenntnisse besitzen. Zusätzlich soll die Beherrschung der Erstsprache gefördert werden, weil dies das Erlernen von Deutsch erleichtert und stärkt", fordert Lang.

 

Sprachförderjahr in Vorschule

Intergrations-Staatssekretär Sebastian Kurz möchte die Beherrschung der deutschen Sprache als Kriterium der Schulreife gesetzlich verankern und erhielt dabei Rückenstärkung von Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Dieser sprach sich für einen Ausbau der Vorschule für Kinder mit Sprachdefiziten aus. Für Wiens Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl ist ein "zusätzliches Förderjahr am Anfang" besser "als eine langfristig negative Schullaufbahn", berichtete die "Wiener Zeitung" am Mittwoch. In den derzeit 117 Wiener Vorschulklassen befinden sich 1.658 Schüler. Die Zahl der Schul-Einsteiger beläuft sich in Wien auf 16.000.

 

Neun Prozent nicht schulreif

Laut Statistik Austria war der Anteil der als nicht schulreif eingestuften Kinder im Schuljahr 2011/12 in den Bundesländern Salzburg (18 Prozent) und Vorarlberg (17 Prozent) am höchsten. Tirol und Wien rangieren mit je elf Prozent noch vor dem Österreich-Schnitt von neun Prozent. Den geringsten Anteil an Kindern, denen mangelnde Schulreife bescheinigt wurde, weisen demnach Kärnten mit drei sowie das Burgenland und die Steiermark mit je zwei Prozent auf.

Gottesdienste
Finden Sie Gottesdienste in Ihrer Umgebung
Radio Vatikan
ERZDIÖZESE WIEN
Wollzeile 2
1010 Wien
Tel.: +43 1 51552 - 0

webredaktion@edw.or.at

Impressum
Datenschutzerklärung
Cookie-Einstellungen
https://www.erzdioezese-wien.at/
Darstellung: Desktop - Mobil