Donnerstag 2. Mai 2024
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Johanna Schwanberg neue Leiterin des Wiener Dommuseums

(09.01.2013) Die Wiener Kunstwissenschaftlerin soll ab März für die vielschichtige Sammlung aus Domschatz, Nachkriegsavantgarde und Gegenwartskunst ein neues Konzept entwickeln.

Neue Leiterin des Dommuseums der Erzdiözese Wien wird per 1. März 2013 die Wiener Kunst- und Literaturwissenschaftlerin Johanna Schwanberg. Das Dommuseum, das seit Herbst 2012 umgebaut wird, wird zwar voraussichtlich noch bis 2015 geschlossen bleiben. Die Kür einer neuen Leiterin ist aber dennoch schon jetzt erfolgt, um ihr die Entwicklung eines Museumskonzepts zu ermöglichen, das in den von Architekt Boris Podrecca geleiteten Umbau einfließen soll.

Johanna Schwanberg folgt Bernhard Böhler nach, der von 2007 bis 2012 das Dommuseum geleitet hat. Ihrer Ernennung ging ein intensiver Ausschreibungs- und Auswahlprozess voraus, der von der internationalen Personalagentur Egon Zehnder pro bono unterstützt wurde.

 

Es sei für sie eine Herausforderung, so Schwanberg, "im Zentrum von Wien ein architektonisch wie inhaltlich neu gestaltetes Museum im Spannungsfeld von Kunst, Kirche und Gesellschaft aufzubauen. Besonderen Reiz sehe ich in der Möglichkeit kunstgeschichtliche Exponate aus dem Domschatz, Avantgarde-Werke aus der Otto Mauer Sammlung und künftig auch ganz junge, gegenwärtige Kunst miteinander in Beziehung zu setzen."

 

Leitung der Sammlung Otto Mauer

Zu den künftigen Aufgaben der Museumsdirektorin gehört auch die Leitung der Sammlung Otto Mauer, der von Prälat Otto Mauer (1907-1973) angelegte Bestand von etwa 3000 Werken der österreichischen Nachkriegsavantgarde im Besitz des Dommuseums.

 

Das Dommuseum am Wiener Stephansplatz stellt mit dem weiten Bogen seiner Exponate – von den Kostbarkeiten des Domschatzes, unter anderem dem Bildnis Rudolfs IV. von 1360, das als ältestes Herrscherporträt des christlichen Europa gilt, bis zur Otto-Mauer-Sammlung und Werken der Gegenwartskunst - eine der bedeutendsten und vielschichtigsten Sammlungen sakraler Kunst in Österreich dar.

 

"Wir sind überzeugt, mit Johanna Schwanberg die richtige Person gefunden zu haben, um die Vielseitigkeit unseres Museumsbestandes zum Klingen zu bringen", so der Generalvikar der Erzdiözese Wien, Nikolaus Krasa. "Johanna Schwanberg versteht es, Kunstvermittlung mit Kulturwissenschaft und dem Dialog mit den Kunstschaffenden des 21. Jahrhunderts zu verbinden."

 

Lehrende an der KTU Linz und der Universität für angewandte Kunst

Johanna Schwanberg hat in Wien Kunstgeschichte, Kunsterziehung und Deutsche Philologie studiert und unter anderem als Kunstkritikerin (Parnass, FURCHE, Die Presse u.a.) und Sendungsgestalterin (u.a. für Ö1) gearbeitet. An der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (KTU) war sie Universitätsassistentin mit besonderer Lehrbefugnis („Docens Ordinarius“) ; von 2011 an hatte Johanna Schwanberg auch Lehraufträge an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie hat als Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei zahlreichen Ausstellungs-, Publikations- und Symposiumsprojekten für diverse Museen und wissenschaftliche Institutionen gewirkt (u.a. Albertina, Belvedere, MUMOK, Lentos, Akademie der Wissenschaften, MACBA, Institute for Contemporary Art Palm Beach); spezialisiert auf die Beziehung zwischen Wort- und Bildkunst und die österreichischen Nachkriegsavantgarden. Gemeinsam mit der Leiterin Monika Leisch-Kiesl hat sie das Institut für Kunstwissenschaft und Philosophie der KTU Linz aufgebaut.

 

Johanna Schwanberg ist seit 2007 Mitglied des Kuratoriums des Otto Mauer Fonds (einer Stiftung der Erzdiözese Wien), seit 2012 Vorstandsmitglied. Seit 2009 ist sie ständiges Jurymitglied für die Vergabe des Otto Mauer Preises für bildende Kunst. Seit dem Jahr 2000 ist Schwanberg mit dem Radiojournalisten Klaus Webhofer verheiratet; sie sind Eltern einer Tochter und eines Sohns.

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