Mittwoch 31. Dezember 2025
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Ikonen-Ausstellung im Wiener Dommuseum

(29.03.2012) Ikonen als "Fenster in eine andere Welt" sind im Wiener Dommuseum bis zur Schließung im Mai zu sehen.

"Das Betrachten von Ikonen soll dem Menschen helfen, das zu werden, was er ist: Bild Gottes." Mit dieser Hinführung eröffnete der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa am Mittwoch, 28. März 2012, die Ausstellung von zeitgenössischen Ikonen des griechischen Künstlers Nikos Kypraios. Bei dieser - nun wirklich - letzten Ausstellung des Wiener Dommuseums vor der renovierungsbedingten Schließung werden in den Jahren 1993-1994 geschaffene und eigens überarbeitete Ikonen-Studien gezeigt. Die Werkschau ist bis 25. Mai zugänglich.

 

Tradition und Geist der byzantinischen Kunstform

Durch die "außerordentliche Zweidimensionalität und Betrachterbezogenheit" der Ikonenmalerei komme es zu einer direkten Auseinandersetzung des Motivs mit dem Betrachter, hob Dozent Werner Telesko von der Akademie der Wissenschaften bei der Ausstellungseröffnung hervor. Museumsdirektor Bernhard Böhler verwies darauf, dass der Künstler nicht Ikonen als religiöse Bilder habe schaffen wollen, sondern dass es sich dabei um Ikonen-Studien handle. Dadurch wolle Kypraios "Tradition und Geist der byzantinischen Kunstform in Erinnerung rufen".

Nikos Kypraios wurde 1944 auf der griechischen Insel Samos geboren. In den 1960er-Jahren zog er nach Athen und wurde zunächst als Grafiker künstlerisch tätig. Aufgrund der geistigen Enge während der Griechischen Militärdiktatur emigrierte er 1972 mit seiner Familie nach Australien. In den frühen 1990er-Jahren kehrte er wieder nach Griechenland zurück und wohnt seitdem abwechselnd in Athen und auf Samos. Kypraios gilt als einer der namhaftesten griechischen Maler der Gegenwart. Bekannt wurde er durch seine intensiv farbigen und expressiven Landschaftsdarstellungen.

 

Letzte Ausstellung vor Generalrenovierung

Für den Museumsdirektor bot die Ausstellungseröffnung gleichzeitig Gelegenheit, Rechenschaft über die Jahre seiner Amtszeit zu geben. Dabei seien zwei Hauptanliegen verfolgt worden: Das Dommuseum solle "ein Ort der Auseinandersetzung mit der Gegenwartkunst" sein und gleichzeitig "den Dialog mit anderen Ländern" fördern, so Böhler. Dies habe sich in den Werkausstellungen von Ernst Fuchs, Arik Brauer und Alfred Hridlicka sowie in der Ausstellung im Gedenken an den 100. Geburtstag von Msgr. Otto Mauer gezeigt. Länderausstellungen über Russland, Serbien, Bulgarien, Israel und jüngst über Usbekistan hätten den anderen Aspekt verdeutlicht.

Die Erzdiözese Wien plant ab Sommer eine Generalrenovierung des Dom-und Diözesanmuseums. Die beiden derzeitigen Ausstellungen über Ikonen sowie die Hauptausstellung "Symbol.Religion.Mythos - Das Kreuz in der Bildhauere" sind somit bis auf weiteres die letzten öffentlichen Aktivitäten des Museums, das 1933 gegründet wurde.

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