"Wir haben in den letzten Jahren intensiv überlegt, wie wir eine lebensfähige Kommunität in Katzelsdorf erhalten können. Mit zwei Mitbrüdern ist dies aber nicht möglich", sagt der Provinzial der Wiener Redemptoristenprovinz, Pater Lorenz Voith. "Aufgrund dieser personellen Situation in Katzelsdorf und den strategischen Überlegungen in anderen Häusern in Österreich hat das Provinzkapitel im Jänner 2011 beschlossen, das Redemptoristenkolleg mit 1. September diesen Jahres aufzulösen." Die noch in Katzelsdorf wohnenden Patres Christoph Legutko und Ferdinand Zahlner würden schon anderen Klöstern angehören, berichtet der Ordensobere im Interview mit Erzdiözese-Wien.at.
Seit 1857 lebten und wirkten Mitglieder des Redemptoristenordens in Katzelsdorf. Die Hauptaufgabe war die Ausbildung des Ordensnachwuchses im angeschlossenen Juvenat (Internat) und Gymnasium, das 1887 gegründet wurde. Ende der 1960er Jahre wurde das Juvenat auch für diejenigen Schüler geöffnet, die nicht später in den Orden eintreten wollten. Anfang der 1970er Jahre wurde das Halbinternat eingerichtet und externe Schüler aufgenommen. Seit dem Schuljahr 1989/1990 werden auch Mädchen im Katzelsdorfer Gymnasium unterrichtet. 1996 wurde das Juvenat geschlossen, ein Jahr später wurde die Trägerschaft des Privatgymnasiums von der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs übernommen. Seit 2001 trägt die Schule den Namen des zweiten Ordensgründers und des Stadtpatrons von Wien, Klemens Maria Hofbauer.
"Wir bleiben Eigentümer der Liegenschaft und so in besonderer Weise verbunden mit dem Gymnasium und dem Ort", betont Provinzial Pater Lorenz Voith. Bis Ende Juni 2012 werden die Räumlichkeiten des Klosters geleert. "Teile des Klosters werden der Schule übergeben, die die Räume dringend braucht. Den restlichen Teil werden wir nach guten Überlegungen einem anderen sozialen Zweck zuführen. Erste Gespräche mit verschiedenen Stellen wurden schon geführt", erklärt der Redemptoristenpater.
"Ich denke, mit der Übergabe der Schule an den Schulverein der Orden haben wir einen guten Weg eingeschlagen", unterstreicht Pater Voith. "Die steigenden Schülerzahlen zeigen auch, dass das Klemens Maria Hofbauer-Gymnasium ein gut geführtes katholisches Privatgymnasium ist, das auch in unserer Tradition steht. Das gute Erbe der Redemptoristen wird weitergetragen." Heute sei mit Pater Christoph Legutko zwar nur mehr ein einziger Ordensmann als Lehrer tätig, er werde aber weiterhin das Fach Religion unterrichten, kündigt Pater Lorenz Voith an.