Dienstag 30. Dezember 2025
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Terror in Norwegen - Kirchen erschüttert über Gewalt

(23.07.2011) Evangelische und katholische Bischöfe sprechen tiefe Anteilnahme aus und rufen zum Gebet auf. Gotteshäuser geöffnet für Menschen, die Gemeinschaft und Trost suchen.

Die obersten Bischöfe der christlichen Kirchen in Norwegen haben nach den beiden Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utöya von Freitag, 22. Juli 2011, mit mehr als 90 Todesopfern den Angehörigen der Ermordeten und allen Verletzen ihre tiefe Anteilnahme ausgesprochen.

 

Norwegische Gotteshäuser stehen für Gemeinschaft und Gebet offen

In ihrer "großen Trauer und Verzweiflung" sei er mit ihnen und ganz Norwegen im Gebet verbunden, betonte der katholische Bischof von Bischof von Oslo, Bernt Eidsvig, in einer ersten Stellungnahme, die auf der Internetseite der katholischen Kirche in Norwegen nachzulesen ist.

Auch die evangelisch-lutherische Kirche, der mehr als 80 Prozent der Norweger angehören, rief zum Gebet auf. Die Gotteshäuser stünden offen für alle Menschen, die Gemeinschaft und Trost suchten, sagte Bischöfin Helga Haugland Byfuglien. Junge Menschen und Erwachsene seien Opfer "sinnloser Gewalt" geworden, so die oberste Bischöfin der Norwegischen Kirche in einer ersten Reaktion.

Am frühen Freitagabend hatte ein laut Behörden vermutlich einzelner Attentäter in Polizeiuniform in dem Sommercamp der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF mindestens 84 Jugendliche mit Schusswaffen getötet. Bei einer Bombenexplosion zwei Stunden zuvor im Osloer Regierungsviertel, die ebenfalls einem festgenommenen 32-Jährigen zugeschrieben wird, starben sieben Menschen.

 

Die Diözese Oslo hat unterdessen bekannt gegeben, dass der Terroranschlag in der norwegischen Hauptstadt offenbar keine baulichen Schäden an der Domkirche St. Olaf oder diözesanen Verwaltungsgebäuden angerichtet hat. Die katholische Kathedrale in der Innenstadt Oslos liegt unweit der Regierungsgebäude, vor denen der Sprengsatz explodierte.

Weltkirchenrat verurteilt Gewalt gegen Unschuldige

"Norwegen erlebt ein beispielloses und entsetzliches Ausmaß der Gewalt gegen unschuldige Menschen." Das hat der Generalsekretär des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der norwegische Pastor Olav Fykse Tveit, nach dem Doppelanschlag betont. Er sei
schockiert über die Gewalt in seinem Heimatland, teilte Tveit am Samstag, 23. Juli 2011, in einer Aussendung mit.

Im Namen der Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats sprach Tveit den Angehörigen der Opfer, allen Verletzen und - stellvertretend für alle Norweger - Ministerpräsident Jens Stoltenberg seine Anteilnahme aus.

Tveit ersuchte Christen in aller Welt um ihre Solidarität mit den Opfern des Terroranschlags und ihr Gebet. "Wir beten darum, dass Norwegen auch in der Zukunft als offenes und friedensliebendes Land zusammenstehen kann."

 

Der Botschafter des Vatikans in den nordischen Ländern, Nuntius Erzbischof Emil Paul Tscherrig, hat den Familien der Opfer der Attentate kondoliert. Die Ereignisse seien "ein schwerer Schlag für die Bevölkerung" Norwegens, sagte der Erzbischof am Samstag in einem Interview mit "Radio Vatikan". Er sei tief betroffen über die vielen Toten, vor allem unter jungen Menschen, so Tscherrig, der in der Apostolischen Nuntiatur in der schwedischen Hauptstadt Stockholm lebt.

Mit Norwegen sei ein "friedliches Land mit einer demokratischen, freien Gesellschaft" getroffen worden, betonte der Nuntius: "Es ist ein Wahnsinn."

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