Mehr als 600 Menschen wirken mit, um die Leidensgeschichte Jesu darzustellen. Viele von ihnen sind schon seit Kindesbeinen mit dabei. Neu war für sie die Probenarbeit mit einem Profi. Der künstlerische Leiter der Bühne Baden, Robert Herzl, hat acht Monate intensiv mit den Laiendarstellern geprobt und ein neues Textbuch geschrieben. Gespielt wird vor der imposanten Naturkulisse. Dieses Mal ohne technische und moderne Bühnenelemente.
1926 wurden die Passionsspiele in einem Bauernhaus uraufgeführt. Erst seit 50 Jahren bietet der Römersteinbruch St. Margarethen die einzigartige Naturkulisse für den biblischen Stoff. Die Handlung ist traditionell immer dieselbe, es geht um den Leidensweg Jesu Christi. Alle fünf Jahre stehen diese Passionsspiele, immer gibt es dabei Neuerungen.
Satan und Evangelist als neue Figuren
Neu sind auch zwei Figuren im Passionsspiel, ein Evangelist, er führt das Publikum durch die Geschichte. Und der Satan, der Jesus verführen will.
Der Generalvikar der Diözese Eisenstadt und Pfarrer von St. Margarethen, Georg Lang, ist seit 20 Jahren der Spielleiter der Passionsspiele. Er freut sich, dass sich in seiner Gemeinde so viele Menschen engagieren. „Das Schöne daran ist, dass diese Texte und Szenen auch präsent sind bei den Kindern und Erwachsenen. Ich glaube, wenn man sich so intensiv mit dem Wort Gottes auseinandersetzt, verändert das für jeden Einzelnen etwas, sichtbar oder unsichtbar.“
Der Erlös der Passionsspiele kommt sozialen Projekten zugute: 2001 und 2006 kamen mehr als 1,3 Millionen Euro zusammen. Damit wurden zum Beispiel Straßenkinder in Kolumbien und die Kinderkrebshilfe unterstützt.
Zum Römersteinbruch führt Veronika Mauler mit der Sendung "Margarethner Passionsspiele auf neuen Wegen", am Donnerstag, 14. Juli 2011, 19.00-19.25 Uhr, auf Radio Stephansdom.