Carl Lampert wurde am 9. Jänner 1894 in Göfis geboren und 1918 in Brixen zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan in Dornbirn und Studienjahren in Rom wurde Lampert Provikar der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch und damit Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten sah sich auch die katholische Kirche in Tirol und Vorarlberg repressiven Maßnahmen ausgesetzt.
Provikar Lampert protestierte bei der Gestapo, wenn Priester und Ordensleute eingesperrt wurden, und versuchte sie wieder frei zu bekommen. NS-Gauleiter Franz Hofer wollte Tirol als ersten "klosterfreien Gau" sehen. Als am 5. März 1940 das Innsbrucker Kloster der Ewigen Anbetung enteignet werden sollte, wehrten sich die Ordensfrauen. Provikar Lampert übergab der Gestapo ein Protestschreiben, woraufhin er zum ersten Mal für zehn Tage in Haft genommen wurde. Rund eine Woche danach berichtete "Radio Vatikan" von Maßnahmen der Gestapo gegen die katholische Kirche in Tirol. Gestapo-Chef Hilliges machte Lampert für die Berichte verantwortlich und der Provikar wurde erneut zwei Wochen lang inhaftiert.
Entscheidend für das Schicksal Lamperts war schließlich sein Eintreten für Otto Neururer. Der 1996 selig gesprochene Pfarrer von Götzens wurde im KZ Buchenwald - unter grausamsten Folterungen und an den Füßen aufgehängt - ermordet. In der Todesanzeige, für die Lampert die Verantwortung übernahm, war vermerkt, dass Neururer "nach großem Leid" (eine Anspielung auf die Folterungen) sowie "fern seiner Seelsorgegemeinde, in Weimar/Buchenwald" (ein Hinweis auf das KZ als Todesort) gestorben sei.
Weil ihn die Nationalsozialisten als "gefährlichsten Mann innerhalb des Klerus" identifiziert hatten, begann für Lampert daraufhin ein Martyrium durch zwei Konzentrationslager (Dachau und Sachsenhausen) und drei Gefängnisse von Gestapo und Wehrmacht. Nach einem Jahr Konzentrationslager wurde Lampert, "abgemagert und von Schwerstarbeit gekennzeichnet", wie sich der Tiroler Altbischof Reinhold Stecher erinnert, zwar freigelassen, aber "gauverwiesen" und nach Stettin verbannt. Der Berliner Bischof Konrad von Preysing brachte ihn im dortigen Carolusstift unter, wo Lampert predigte und Glaubensstunden für Jugendliche abhielt.
Durch einen Gestapo-Spitzel wurde er in eine angebliche "Spionage-Affäre" verwickelt und gemeinsam mit Mitgliedern des "Stettiner Priesterkreises" im Februar 1943 verhaftet. Am 13. November 1944 wurde der Provikar in Halle an der Saale gemeinsam mit dem Kaplan Herbert Simoneit und dem Oblatenpater Friedrich Lorenz enthauptet. Zeitgleich wurden weitere drei Zivilisten und fünf Soldaten hingerichtet.
Das Seligsprechungsverfahren für Carl Lampert wurde 1998 unter Bischof Klaus Küng in der Diözese Feldkirch eingeleitet. Lamperts Engagement für seine Überzeugung und sein Gewissensbeispiel wird neben Vorarlberg vor allem auch im Gebiet der ehemaligen DDR verehrt. Hier ist der Name Carl Lampert bis heute gleichbedeutend mit dem christlichen Widerstand der Jahre 1938 bis 1945.