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"Gott durch Maria verherrlichen"

(19.05.2011) Seit 125 Jahren sind die Mitglieder des Mariazeller Prozessionsvereines Simmering unter dem Schutz der Gottesmutter unterwegs. Mit Kardinal Schönborn feiern sie den Gründungstag.

"Wir tragen eine stolze Fahne mit dem Bild der Gnadenmutter von Mariazell. Das ist ein Zeichen, dass wir uns auf die Gnadenmutter von Mariazell verlassen können", erklärt Johann Kasehs, der Obmann des Mariazeller Prozessionsverein Simmering. Heuer feiert der Verein sein 125-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag, 22. Mai 2011, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Altsimmering und anschließendem Frühschoppen.

 

Wallfahrt unter dem Schutz der Gottesmutter

"Begründet wurde der Mariazeller Prozessionsverein Simmering am 23. Mai 1886 vom damaligen Kaplan Anton Brenner zusammen mit 30 Männern", erzählt der Obmann des Vereines, Johann Kasehs. Traditionell ist der Obmann einer der Gärtner auf der Simmeringer Heide, die die Stadt Wien mit Gemüse versorgen. "Auf der Simmeringer Heide hatten sich viele Gärtner aus dem Waldviertel ansiedelt, die eine große Frömmigkeit mitbrachten", erzählt Kasehs aus der Geschichte des Vereines. Wallfahren war früher viel beschwerlicher als heute, trotzdem war es Ende des 19. Jahrhunderts große Mode geworden, es seien aber immer nur kleine Gruppen gewesen, die nach Mariazell pilgerten, so Kasehs: "Die erste vom Verein durchgeführte Wallfahrt begann am 29. Juli 1886 und dauerte fünf Tage." Die Anzahl der Mitglieder stieg schnell an und es wurden große Wallfahrten nach Mariazell gemacht.

 

Der Sinn des Vereins sei die Marienverehrung, liest man in den Statuten des Vereins: "Zweck des Vereins war - und ist es auch heute noch -, Gott durch die besondere Verehrung Mariens zu verherrlichen, einander im christlichen Lebenswandel beispielgebend zu sein und jährlich eine feierliche Prozession nach dem Gnadenort Mariazell durchzuführen." Die Marienverehrung, so Kasehs, "muss eine gute Marianverehrung sein. Durch Maria kommen wir zu Jesus. Wir kommen mit allen Bitten und Anliegen zur Gnadenmutter und unsere Wallfahrt steht unter den Schutz der Gottesmutter, die Fürbitte für uns bei ihrem Sohn Jesus Christus und bei Gott Vater einlegt, dass wir wieder gestärkt von diesem Ort weggehen können", das sei der Weg des Mariazellervereins, erläutert Johann Kasehs.

 

Größter Wallfahrtsverein Wiens

Der Mariazeller Prozessionsverein Simmering hat heute mehr als 700 Mitglieder und ist der größte Wallfahrerverein in der Erzdiözese Wien. In der Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum schreibt der Wiener Erzbischof: "Mit den drei traditionellen Wallfahrten Ihres Vereins nach Mariazell, nach St. Corona am Wechsel und nach Pottenstein haben Sie und Ihre Vorfahren es sich zur Aufgabe gemacht, als Christen auf dem Weg zu sein. Darüber freue ich mich und möchte Sie ermutigen, das auch weiterhin bei Ihren Wallfahrten und im Alltag zu tun." Der Prozessionsverein habe heute große Auswirkungen weit über den Bezirk Simmering hinaus, weil es Mitglieder bis nach Salzburg gäbe. "Wir sind stolz das in heutiger Zeit noch zustande zu bringen", betont Kasehs. Auch Kardinal Schönborn schreibt im Vorwort zur Festschrift, dass er als Bischof stolz sei, "einen so alten und traditionsreichen Verein in meiner Diözese beheimatet zu wissen."

 

Jubiläumswallfahrt nach Mariazell

Die große Jubiläums-Wallfahrt nach Mariazell findet im Sommer, am 23. und 24 Juli 2011, statt. "Wir freuen uns über jede Wallfahrerin und jeden Pilger, die mitfahren wollen. Und über alle, die dem Verein beitreten wollen. Kontakt zum Verein gibt es über die Pfarre Altsimmering, Simmeringer Hauptstraße 157-159, 1110 Wien, Tel.: 769 69 32, pfarre@altsimmering.at

 

Die Vereinswallfahrten

Im Jubiläumsjahr werden die drei traditionellen Wallfahrten gemacht. Am 29. Mai geht es nach St. Corona am Wechsel, eine Bitt- und Dankwallfahrt um gutes Wetter und eine gute Ernte. Im Juli nach Mariazell und am 25. September ist die letzte Wallfahrt des Jahres nach Pottenstein. Dabei handelt es sich um eine Votivwallfahrt mit der Bitte um Verschonung vor der damals grassierenden Pest.

 

Als Obmann ist Johann Kasehs stolz auf seinen Verein. Seine Stütze sei aber die Gottesmutter: "Meine große Stütze beim Verein ist unsere Schutzfrau Österreichs. Unsere Gottesmutter Maria hat immer ihre Hand im Spiel. Wir können uns auf Maria verlassen", betont er.

 

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