Montag 29. Dezember 2025
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Dialog mit den Enttäuschten

(09.03.2011) Es sei an der Zeit, "die Kirche und ihr Heilsangebot wieder zu den Menschen zu bringen", denn "was wäre Wien ohne die Kirche, ohne den Stephansdom", so Pfarrer Karl Engelmann.

Bei der Eröffnung des Hernalser Fastenmarks am Vorplatz der Kalvarienbergkirche nahm Pfarrer Karl Engelmann am Aschermittwoch, 9. März 2011, auch zum Missbrauchsskandal Stellung, der vor einem Jahr die katholische Kirche in Österreich erschüttert hat. Es sei eine schmerzliche Zeit gewesen: "Es war ein dramatisches Jahr mit vielen Enttäuschungen. Aus vielen Gründen, haben viele Leute die Kirche verlassen. Jeder einzelne Austritt tut mir als Pfarrer persönlich weh."

 

Interessantestes Heilsangebot unserer Zeit

Die entscheidende Frage sei, wie es nun mit der Kirche weitergehe, beziehungsweise was eine Pfarre nach diesem schwierigen Jahr tun könne. "Natürlich stehen wir als Pfarre teilweise fassungslos und auch ohnmächtig da. Was wir aber tun können und tun müssen - das sehe ich als einen wesentlichen Auftrag - ist, bei und mit den Menschen zu sein und eine einladende und menschenfreundliche Atmosphäre zu schaffen", so Pfarrer Engelmann. Der Skandal dürfe das Bleibende der Kirche nicht verdecken, nämlich "das große Liebesangebot Gottes an den Menschen, egal welche religiöse oder politische Einstellung dieser hat".

 

"Selbst wenn es Schwierigkeiten mit dem 'Bodenpersonal' gibt, sind wir auch in dieser Zeit aufgerufen, das Evangelium zu verkünden", so Engelmann. Trotz der vielen interessanten Heilsangebote in der heutigen Zeit, sei er überzeugt, dass das beste und durchschlagensten Angebot, das der Christenheit sei. "Wir müssen es nur wieder an den Mann, an die Frau bringen. Die ganze Kirche und jede Pfarre muss massiv an Glaubwürdigkeit gewinnen."

 

Was wäre Wien ohne den Stephansdom?

Ein besonderes Anliegen ist es Pfarrer Engelmann mit den Enttäuschten, mit den Ausgetretenen in einen Dialog zu treten und ihnen auch die Schönheit und die Wichtigkeit der Kirche aufzuzeigen. Man müsse sich erst einmal vorstellen, was Österreich, was Wien, was Hernals ohne die Kirche wäre. "Was wäre Wien ohne den Stephansdom?" Erst bei einem solchen Gedanken könne man nachempfinden, wie wichtig die Kirche in ihrer sozialen und gesellschaftlichen Kompetenz ist.

Besondere Anerkennung zollte Pfarrer Engelmann der Wiener Kirchenleitung unter Kardinal Christoph Schönborn und dem damaligen Generalvikar Franz Schuster, die ein Krisenmanagement in Österreich aufgebaut hätten, das weltweit Anerkennung gefunden habe. 

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