"Politische Einmischung ist Christinnenpflicht", hatte die Vorsitzende der kfb der Erzdiözese Wien, Melitta Toth, bei der Präsentation von "20.000 Frauen" im Februar betont. Die kfb als größte Frauenorganisation Österreichs verstehe sich als Gemeinschaft, "die Frauen befähigt, ihren Anliegen und Interessen Gehör zu verschaffen und sich aktiv an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebensraumes zu beteiligen". Auch ermutige man Frauen, "Funktionen in Interessensvertretungen und politischen Organisationen zu übernehmen", so Toth.
Vor 100 Jahren, am 19. März 1911, fand die erste große Demonstration für die Rechte von Frauen statt: In Wien marschierten rund 20.000 Menschen auf der Ringstraße zum Rathaus. Sie traten unter anderem für ein allgemeines Frauenwahlrecht, Arbeitsschutzgesetze, Mutter- und Kinderschutz und gleichen Lohn für gleiche Arbeit ein. Ähnliche Kundgebungen fanden auch in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und den USA statt.
Hundert Jahre später sei zwar vieles umgesetzt, manches werde schon wieder infragegestellt, anderes sei noch gar nicht eingelöst und viele neue Forderungen seien dazugekommen, hieß es seitens "20.000 Frauen". Nun wolle man wieder 20.000 Menschen "auf die Straße" bringen.
Der Plattform haben sich unterschiedliche Einrichtungen und Privatpersonen angeschlossen, neben der Katholischen Frauenbewegung finden sich auch die Evangelische Frauenarbeit in Österreich und die Arbeitsgruppe "Frauen und Armut" der Österreichischen Armutskonferenz.