Freitag 19. April 2024
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Beten, hoffen und bangen

(09.03.2014) Religionsführer in der Ukraine sprechen sich gegen einen russischen Militäreinsatz auf ukrainischem Boden aus.

Ukrainische Religionsführer haben am Sonntag, 2. März, gegen eine russische Militärintervention in ihrem Land protestiert. „Wir rufen die russische Regierung auf, zur Vernunft zu kommen und ihre Aggression gegen die Ukraine zu stoppen, und sofort alle russischen Truppen von ukrainischem Boden zurückzuziehen“, heißt es in einem gemeinsamen Appell. Die russische Führung sei vor Gott für alle nicht wieder gut zu machenden Konsequenzen verantwortlich.


Unterschrieben haben den Aufruf der orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret, der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, der ukrainische Oberrabbiner Yaakov Bleich sowie die Spitzenvertreter von fünf protestantischen Kirchen. Die Religionsführer betonen, die russische Sprache, Kultur und Kirche werde in der Ukraine nicht unterdrückt. „Wir bezeugen, dass alle Anstrengungen der russischen Propaganda, alle Ereignisse in der Ukraine als einen faschistischen Umsturz und einen Sieg von Extremisten darzustellen, absolut nicht der Wirklichkeit entsprechen“, heißt es in der Erklärung.


Gemeinsame Zukunft

Papst Franziskus hat zu einer friedlichen Lösung in der Ukraine aufgerufen. Alle Konfliktparteien sollten sich um gegenseitiges Verständnis bemühen und die Zukunft des Landes gemeinsam gestalten, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am vergangenen Sonntag auf dem Petersplatz. Die Weltgemeinschaft rief er auf, jede Initiative für Dialog und Frieden in dem Land zu unterstützen.  


Kardinal Christoph Schönborn hat den Menschen in der Ukraine für ihr Glaubenszeugnis gedankt. „Aus dem Glauben sind die Menschen aufgestanden und haben durchgehalten", so der Wiener Erzbischof bei der „Messe für Frieden und eine gute Zukunft in der Ukraine“ im Wiener Stephansdom. Der Kardinal wertete das „Nein“ des ukrainischen Volks „zum Missbrauch der Macht und zur Korruption“ als ein „Zeichen des Glaubens“ und rief gleichzeitig zum Gebet für jene auf, „die für das Blutvergießen verantwortlich sind“, für die Verletzten und für jene, die „für die Gerechtigkeit, Freiheit und Würde ihres Volkes ihr Leben gaben“.


Gegen Teilung

Während der russische Präsident Wladimir Putin die De-facto-Abspaltung der Halbinsel Krim vorantreibt, hat sich der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. am letzten Montag klar für die territoriale Integrität der Ukraine ausgesprochen. Die Ukraine sei ein Land, das ihm „ganz besonders teuer im Herzen“ sei, sagte Kyrill. Doch die Existenz der Ukraine als integraler Staat ist in Gefahr“, warnte er. Der politische Konflikt zerreiße auch Menschen desselben Glaubens. Die politischen Kräfte seien offenbar unfähig, die Konflikte in gewaltfreier Weise zu lösen, klagte Kyrill. Die Kirche werde aber keine Parteinahme für eine Seite vornehmen.


Gebetsaufruf

„Betet, um zum Frieden zu gelangen“, so lautet die Botschaft der Gottesmutter Maria in Fatima. „Diese Bitte ist heute aktueller den je – denken wir an die Ukraine, Syrien, Ägypten, Nigeria usw.“, sagt die „Gebetsgemeinschaft für den Frieden – Rosenkranz-Sühnekreuzzug“.   

kap/red

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