Freitag 26. Dezember 2025
Artikel aus dem Archiv

Ein Leben für die Bibel

(12.1.2014) „Toni" Kalkbrenner ging Ende 2013 beim Bildungswerk in Pension.

Tausende Vorträge über biblische Themen hat er in der Erzdiözese Wien gehalten und damit Zehntausenden einen neuen Zugang zur ganzen Heiligen Schrift eröffnet: „Toni" Kalkbrenner. Ende 2013 ging er beim Bildungswerk in Pension.


 

Mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ blickt „Toni“ Kalkbrenner auf seine langjährige Tätigkeit im Katholischen Bildungswerk zurück. Als ein „Erfolgserlebnis“ betrachtet der Theologe, dass  nach dem „Jahr der Bibel“, nach dem „Paulus-Jahr“ und im Zusammenhang mit „Apostelgeschichte 2010“ sehr viele Pfarren der Erzdiözese biblische Vorträge ermöglicht haben. Kalkbrenner: „Ich habe erlebt, wie die Menschen gerade bei der Apostelgeschichte eine Parallele finden zur jetzigen kirchlichen Aufbruchssituation.“

 

Ein Erfolg sei auch die „Basis- info Christentum“. Diese war  gedacht „als Dialog mit Menschen, die keinen oder noch keinen Kontakt mit der Kirche haben“. Die Basisinfo habe „allerdings innerkirchlich voll eingeschlagen“: Dieses dreiteilige Seminar mit je vier Abenden komme besonders bei Pfarrgemeinderäten sehr gut an.


Das dritte Erfolgserlebnis sei die „Theologische Volkshochschule“ in den Pfarren – ein Kurs über vier  Semester.


Jüdische Spurensuche

Kalkbrenner hat – gemeinsam mit der Burgenländischen Volkshochschule und dem „Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ – auch eine Spurensuche nach dem (vielfach erloschenem) jüdischen Leben initiiert. „Das Judentum ist die Wurzel des Christentums, es ist seit 1938 in vielen Gegenden allerdings ausgerottet – im wahrsten Sinn des Wortes. Was geblieben sind, sind oft nur mehr die jüdischen Friedhöfe“, unterstreicht der Theologe: „Wir besuchten und besuchen Friedhöfe und Synagogen in Niederösterreich, im Burgenland bis nach Tschechien und der Slowakei.“


Wenig Glaubenswissen

Das „weinende Auge“? „Wir haben in der Kirche eine große Unkenntnis , was das Glaubenswissen angeht“, bedauert Kalkbrenner: „Vor über 30 Jahren habe ich mit der Erwachsenenbildung begonnen. Dass Jesus Jude war,  das wissen die Menschen noch, aber dass er auch als Jude gelebt hat, das ist nicht allen bewusst. Das müsste sich doch schon herumgesprochen haben."


Oder die Vorurteile gegenüber dem Alten Testament, etwa im Hinblick auf die Rede von „Auge um Auge, Zahn und Zahn“. Jedes Mal sei der Hörsaal bei den Theologischen Kursen voll. Kalkbrenner: „Es geht ja eigentlich nicht um das Auge, sondern um den Augen-Ersatz. Was ist das Auge wert? Und der Zahn? Was kostet er? Dann kann man für den Zahn Ersatz leisten. Also dafür zahlen und nicht, dass auch dem anderen das Gleiche widerfährt.“ Da sagen die Menschen oft: „Das haben wir noch nie gehört.“ Allerdings gibt es auch da „Erfolgserlebnisse“. Kalkbrenner hält seit Jahren in Bildungshäusern und Pfarren Bibelrunden: „Da muss ich feststellen: Leute, die kontinuierlich da sind, die mitarbeiten und mitmachen, die hören mit diesen merkwürdigen Vorurteilen auf und die sehen das auch anders.“


Die Kirche kennen

Es gebe so etwas wie „einen katholischen Bildungshunger“, zurzeit das Thema Religionen, etwa Islam und die fernöstlichen Religionen. Hier sieht Kalkbrenner „großen Aufholbedarf“: „Indem ich mich mit anderen Religionen beschäftige, lerne ich auch meine eigene Religion besser kennen. Das Christentum zu vertreten, ohne es zu kennen, ist unmöglich. Ich kann nicht mit anderen über das jüdische Glaubensbekenntnis diskutieren, wenn ich das eigene nicht kenne.“


Wichtig sind  ihm auch die Kirchenführer-Seminare. Kalkbrenner: „Ich halte es für ganz wichtig, dass Menschen in einer Pfarre ihre Kirche vorstellen können: Das ist meine Heimatkirche, hier wurde ich getauft, hier habe ich geheiratet, hier bin ich in der Pfarre verankert.“ Die Teilnehmenden sollen „ihre Kirche anderen Menschen zeigen können, sie zu einem spirituellen Erlebnis machen“.

 Stefan Kronthaler

Gottesdienste
Finden Sie Gottesdienste in Ihrer Umgebung
ERZDIÖZESE WIEN
Wollzeile 2
1010 Wien
Tel.: +43 1 51552 - 0

anliegen@edw.or.at

Impressum
Datenschutzerklärung
Barrierefreiheitserklärung
Cookie-Einstellungen
https://www.erzdioezese-wien.at/
Darstellung: Desktop - Mobil