„Unsere Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz blüht und wächst. Im Herbst gab es 62 neue Studierende, und wir brauchen Wohnraum für sie“, sagt P. Marian Gruber OCist, Hochschulprofessor für Philosophie und Direktor des „Studentenheimes Johannes Paul II.“ in Alland, drei Kilometer von Heiligenkreuz entfernt. Seit 1. Oktober 2011 haben zwölf Studenten der Hochschule im ehemaligen Schwesterntrakt der Barmherzigen Schwestern, vermietet von der Gemeinde Alland an die Hochschule, eine Unterkunft gefunden. Gruber: „Wir würden gerne mehr aufnehmen, aber das Haus ist jetzt voll.“
Das Gemeinschaftsleben im Studentenheim ist „klösterlich geprägt“, sagt Gruber. Die Laudes (das Morgengebet der Kirche) werden um 7 Uhr in der Kapelle gebetet, dann folgt das Frühstück. Zwischen den Vorlesungen an der Hochschule wird das Mittagessen im Stift eingenommen. Um 18 Uhr wird das Abendessen „in Form eines Caterings vom Stift geliefert“. Es folgen die Vesper (das Abendgebet der Kirche) und eine hl. Messe um 19 Uhr. Weiters werden Rosenkranz und Anbetung angeboten.
Die Studierenden sind großteils Angehörige von Orden, dazu kommen ein Alumne aus dem Wiener Priesterseminar, ein Augustiner-Eremit sowie einige, die ihr „Freisemester“ in Heiligenkreuz verbringen. Und zwei, drei Theologiestudenten, die, so Gruber, „auf der Suche nach ihrer Berufung sind oder auf dem Weg zum Priester“. Die Studierenden zahlen 250 Euro pro Monat für Unterkunft und Verpflegung, sehr viel steuert auch das Stift Heiligenkreuz bei. Am Samstag und Sonntag arbeiten die Studierenden in der Pfarre Alland mit. „Sie sorgen in Form eines Radl-Dienstes selbst für Frühstück und Abendessen und putzen auch das Haus“, berichtet Gruber.
David Michael Russ, 21 Jahre, kommt aus der Diözese Graz-Seckau. Er studiert im vierten Semester Theologie in Heiligenkreuz und erwartet sich „eine gute Theologie“. Russ will „Priester werden oder in einen Orden oder in eine Gemeinschaft eintreten“, er ist „noch auf der Suche“.
Sein Externjahr verbringt Bernd Kolodziejczak, 40 (Wiener Priesterseminar) an der Hochschule Heiligenkreuz. Im Studentenheim schätzt er „das Zusammenleben, die Gemeinschaft, die geistliche Begleitung“. Kolodziejczak: „Unsere bunt gemischte Gruppe hier in Alland ist sehr bereichernd.“
Fr. Josef Maria Klaushofer OSA, 25, kommt aus der Erzdiözese Salzburg. Der Wiener Augustiner studiert in Heiligenkreuz, „weil ich bezüglich Hochschulen keinerlei Vorkenntnis hatte und mir Heiligenkreuz empfohlen wurde“. Gegenwärtig studiert er im 5. Semester. Das Besondere des Studentenheims in Alland? „Ich schätze das Zusammensein mit Studenten aus anderen Ordensgemeinschaften und Diözesen“, sagt Klaushofer: „Da ich Augustiner bin und möglichst viel Zeit in meiner Gemeinschaft verbringen möchte, habe ich nach einem Ort gesucht, an dem ich mein Studium und das Leben in Gemeinschaft verbinden kann.“
Stefan Kronthaler