Donnerstag 25. April 2024
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Hoffnung auf Wiedereröffnung

(11.9.2011) Das Priesterseminar auf Chalki könnte bald wiedereröffnet werden.

In Istanbul verdichten sich die Erwartungen, dass die Wiederöffnung des orthodoxen Priesterseminars und der Theologischen Hochschule auf der Prinzeninsel Chalki unmittelbar bevorsteht. In diesem Sinn wird auch die Ernennung des Metropoliten von Bursa (Brussa), Elpidophoros Lambrinidis, zum neuen Abt des Dreifaltigkeitsklosters auf Chalki interpretiert.
Lambrinidis soll die Leitung des Seminars und der Hochschule übernehmen.


Patriarch Bartholomaios I. hatte am 31. August bei einer Agape nach einem Festgottesdienst im Marienheiligtum von Souda über eine kürzliche Begegnung mit Ministerpräsident Recep T. Erdogan berichtet. Dabei habe der Regierungschef die Rückgabe des ab 1936  beschlagnahmten Immobilienvermögens der christlichen „frommen Stiftungen“ (Vakiflar) angekündigt.


Das Priesterseminar, das auf der Insel Heybeliada/Chalki im Marmarameer vor Istanbul liegt, ist seit 1971 geschlossen. Weil das Ökumenische Patriarchat seither keine eigenen Geistlichen mehr ausbilden konnte, wird die personelle Situation der 1.700 Jahre alten Institution von Jahr zu Jahr prekärer.


Von der jüngst von der türkischen Regierung beschlossenen Rückerstattung enteigneter Immobilien profitiert die katholische Kirche in der Türkei offenbar nicht. Die Rückerstattung betrifft nur Orthodoxe, Armenier und Juden.


Orthodoxe Patriarchen diskutierten die Situation der Christen in Nahost bei einer Tagung Anfang September in Istanbul. Bartholomaios I. hatte die Oberhäupter der Kirchen von Alexandrien, Antiochien, Jerusalem und Zypern zu einer „Synaxis“ eingeladen – Thema war auch die Vorbereitung eines panorthodoxen Konzils (eine Versammlung aller orthodoxen Kirchen). Im Einladungsbrief von Bartholomaios I. war angedeutet worden, dass die politischen Entwicklungen im Nahen Osten bei den orthodoxen Christen dieses Raumes Sorge im Hinblick auf die Zukunft ausgelöst hätten. Insbesondere solle daher die „wechselseitige brüderliche Unterstützung“ besprochen werden.


Eine OSZE-Tagung zum Problem der wachsenden Intoleranz Christen gegenüber („Hate Incidents and Crimes against Christians“) findet am kommenden Montag, 12. September, im römischen Konferenzzentrum „Centro Alcide De Gasperi“ statt.

 

Veranstalter sind die litauische OSZE-Präsidentschaft und das OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR). Das Expertentreffen will einige Aspekte dieser zunehmenden Intoleranz aufgreifen und soll dazu führen, dass „Hate Crimes“ gegen Christen dokumentiert und erfasst werden.     

kap/ag

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