Samstag 20. April 2024
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Ein Tag, der die Welt veränderte

(11.9.2011) Am 11. September 2001 entführten Selbstmordattentäter zivile Flugzeuge und steuerten sie in das World Trade Center und das Pentagon.

12. September 2001, Rom, Petersdom: „Gestern war ein dunkler Tag in unserer Geschichte, ein schrecklicher Angriff auf den Frieden, ein furchtbarer Anschlag auf die Menschenwürde“ , sagt Johannes Paul II. bei seiner Generalaudienz an diesem Tag. Unvorstellbares ist am Tag zuvor passiert. In wenigen Minuten hat „9/11“ die Welt und das Denken der Menschheit verändert. Vor allem auch die Religionen rund um den Globus sahen sich in höchsten Maße gefordert.

 

Die Terroristen, die sich selbst als gläubige Muslime begriffen, warfen in kaum je dagewesener Art und Weise das Problem von Gewalt im Namen Gottes auf.

Es gibt einen Aufbruch

Zehn Jahre nach dem Terroranschlag vom 11. September gibt es in Österreich nach wie vor ein großes Misstrauen gegenüber Muslimen. Zwar werde hierzulande der Islam nicht automatisch mit Terror gleichgesetzt, erklärte Carla Amina Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, die allgemeine Unsicherheit und das Misstrauen seien aber geblieben.


Gerade für den Bereich des interreligiösen Dialoges habe es allerdings auch zahlreiche „Aufbrüche“ gegeben, ist der Innsbrucker Theologe Jozef Niewiadomski überzeugt. Indem die Anschläge das Thema Religion und Gewalt auf die Tagesordnung brachten, sei zugleich „religionspolitisch der Dialog zum Gebot der Stunde“ geworden.

 

Die Zahl der „Dialogwilligen und Dialogfähigen“ habe überwogen. Konkrete Initiativen und Kontakte mit dem „Islam vor Ort“, Friedensgebete, Symposien und interreligiöse Begegnungen hätten dazu geführt, dass der Dialog „bodenständiger und vielschichtiger“ geworden ist als zuvor.


Niemals vergessen

In New York werden am 11. September Teile des „9/11-Memorial“ eröffnet, der Gedenkstätte am „Ground Zero“. Genau an der Stelle der zerstörten Zwillingstürme befinden sich zwei große Becken, umrahmt von einem Park. Neun Meter stürzt das Wasser in diesen Becken entlang von Glaswänden in die Tiefe. Rund um die Becken sind Bronzeplatten mit den Namen aller Todesopfer der Anschläge vom 11. September 2001 angebracht, aber auch jene sechs der Opfer des früheren Anschlags von Islamisten auf das World Trade Center im Jahr 1993. Der mit dem Titel „Reflecting Absence“ („Nachdenken über das Fehlende“) bedachten Gedenkstätte fehlen noch ein paar Elemente – erst 2012 soll sie vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Aber nicht nur in den USA, auch in Europa gedenkt man in diesen Tagen der Ereignisse des 11. September. Mit einem „Friedensgebet der Religionen“ wollen österreichische Vertreter der großen Weltreligionen, darunter der Abt von Stift Altenburg, Christian Haidinger, Willy Weisz von der Israelitischen Kultusgemeinde und der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde Niederösterreichs, Mehmet Ishik, am 11. September um 11 Uhr am Kremser Pfarrplatz ein Zeichen der Verständigung und der Versöhnung setzen.


Unter dem Motto „Zusammen leben – Unsere Bestimmung“ findet vom 11. bis 13. September in München das Internationale Friedenstreffen der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio statt. Mehr als 400 religiöse und politische Vertreter aus etwa 60 Ländern kommen zusammen. Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat die Gastgeberrolle für die Großveranstaltung übernommen.    

kap/ aha

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