Donnerstag 18. April 2024
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Warnung vor zu hohen Erwartungen

(4.9.2011) Zum bevorstehenden Deutschlandbesuch Benedikts XVI.

Gut drei Wochen vor dem Deutschland-Besuch des Papstes hat der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, hohe Erwartungen an Fortschritte in der Ökumene gedämpft.

 

Auf den geplanten Besuch des Papstes im Erfurter Augustinerkloster, in dem Martin Luther als Mönch lebte, schössen „Hoffnungen ins Kraut, der Papst könnte den Evangelischen nun einen neuen Status verleihen oder er könnte, salopp formuliert, erklären: ‚Gut, jetzt machen wir das mit den Regeln zum Abendmahl mal ganz anders‘.“ Das funktioniere so nicht, sagte Langendörfer.

 

Es gebe offene Fragen „und keine Spielräume für rasche, publikumswirksame Entscheidungen“. Die Betonung der Bibel und die Volksfrömmigkeit seien wichtige Anliegen, die die katholische Kirche mit der Reformation teile.

Gedenkjahr 2017

Wie der für Ökumenefragen zuständige Kurienkardinal Kurt Koch betont, arbeiten der Vatikan und der Lutherische Weltbund auf eine gemeinsame Erklärung zum Reformations-Gedenkjahr 2017 hin.

 

Beim gemeinsamen Gedenken an die Reformation könnte für Katholiken und Lutheraner ein gemeinsames Schuldbekenntnis den Anfang bilden. Ohne eine gemeinsame Rückbesinnung, ohne eine gemeinsame Reinigung des Gedächtnisses und ohne ein Schuldbekenntnis auf beiden Seiten werde es kein ehrliches Gedenken der Reformation geben können, führt Koch aus.

 

Beim bevorstehenden Deutschlandbesuch wolle Papst Benedikt XVI. einen besonderen Akzent in der Ökumene setzen. Deutschland sei ein zentrales Land der Reformation, in dem evangelische und katholische Christen zahlenmäßig fast gleichgewichtig nebeneinander leben. Der Papst stamme selbst aus Deutschland und habe bereits als Theologe sehr viel zum ökumenischen Dialog beigetragen. Die Erklärung über die Rechtfertigungslehre sei in ihrer letzten schwierigen Phase wesentlich seinen Bemühungen zu verdanken.

 

Koch geht davon aus, dass Benedikt XVI. ein „Wort der Ermutigung“ sagen werde: „Und er wird sicher neu in Erinnerung rufen, dass die Ökumene für die katholische Kirche eine Aufgabe und eine Pflicht ist, hinter die nicht mehr zurückgegangen werden kann.“     

kap

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