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13.11.2018 · Glaube · Spiritualität

Vom New Age in die Galaxie Christiana

Zoë Bee:. „Gott hat mir ein neues Herz geschenkt, ich kann wieder mitfühlen und lieben“, sagt sie. „Als Christin muss ich mich nicht selbst erlösen wie in der Esoterik.  Das hat mir unglaubliche Entlastung gegeben.“

Die Schweizerin Zoë Bee folgte jahrelang esoterischen Strömungen. Auf der Suche nach Sinn und Erfüllung probierte sie so gut wie alles aus, was der esoterische Markt zu bieten hatte: Von Feng Shui und Astrologie bis hin zu Numerologie, Wahrsagerei und von Schamanen geführten Geistreisen in der Wüste und im Urwald. Irgendwann merkte sie, dass es ihr auf diesem Weg nie nachhaltig besser ging.

 

Die beruflich erfolgreiche Stilberaterin und heutige Präsidentin des Schweizerischen Fachverbands für Farb- und Modestilberatung fand schließlich zum christlichen Glauben. Über ihre Lebensgeschichte hat Zoë Bee nun ein bewegendes Buch geschrieben.

 

 

 

Zoë Bee war schon als Kind übersinnlichen Welten gegenüber aufgeschlossen und „sah“ Elfen und Zauberwesen. Sie flüchtete sich auf diese Weise aus einem allzu strengen Elternhaus in eine Fantasiewelt.

 

Körperliche Züchtigung und Leistungsdenken prägten das Familienleben. Während des Sommers wurden die Kinder bei Verwandten „abgegeben“. Eine schwere Missbrauchsgeschichte auf dem Bauernhof der Großeltern schlug wohl den tiefsten Riss in die Seele des künstlerisch hochbegabten Mädchens.

 

Zoë Bee absolvierte eine Ausbildung zur Textildesignerin und startete beruflich voll durch. Als höchst erfolgreiche Modestilberaterin, Designerin und Seminarleiterin überstieg ihr Einkommen jenes der Schweizer Bundesräte. Dennoch war sie nicht glücklich.

 

„Wenn ich in einer Gruppe war, fühlte ich mich nicht zugehörig, wenn ich allein war, fühlte ich mich einsam. Ich fühlte mich einfach unwohl in meiner Haut und hatte keine Ahnung, weshalb ich leben soll. Dann habe ich zu suchen begonnen“, sagt die heute 63-Jährige im Gespräch mit dem SONNTAG.


Unerfüllter Kinderwunsch

Vom christlichen Glauben enttäuscht, begann sie sich esoterischen Praktiken wie Feng-Shui und Kartenlegen zuzuwenden. „Feng Shui versprach, dass man das Haus energetisieren und ausgleichen kann. Da ich viele Spannungen in mir selber erlebte, auch wenn ich nach außen ruhig wirkte, hat mich das sofort interessiert“, erinnert sich Bee.

 

Beruflich am Zenit, fühlte sie sich privat als „Niete“: Zwei gescheiterte Ehen und von Gewalt geprägte Beziehungen mit Männern, denen sie mit viel Glück entrann, ließen sie an ihrer Entscheidungsfähigkeit zunehmend zweifeln. Auch ihr unerfüllter Kinderwunsch aufgrund schwerer Komplikationen in den Schwangerschaften  stürzte sie in eine schwere Krise.


Die Geister, die ich rief...

Es folgten langjährige Therapien, Besuche bei Geistheilern und  unzählige esoterische Seminare. Zählt Zoë Bee heute alles Geld zusammen, das sie in die Esoterik investierte, ergebe dies den Wert einer Penthouse-Wohnung mit Blick auf den Zürichsee.

 

Zwölf Jahre lang befasste sie sich intensiv mit schamanischem Heilswissen und ließ sich zur schamanischen Geistheilerin ausbilden. Die nicht gerade angenehmen Praktiken schreckten sie nicht ab.

 

So mussten die Ausbildungsteilnehmer im tiefsten Winter lediglich mit einem kleinen Handtuch ausgestattet das „Schwitzhütten-Ritual“ absolvieren, bei dem man völlig nackt unter einem nabelhohen, halbkugelförmigen Weidegeflecht bei einem Feuerloch schwitzt – eine Geister-beschwörende Zeremonie, die sich über mehrere Stunden hinziehen konnte: „Nach der ersten Schwitzhütte konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen.

 

Ich fühlte mich wie jemand, der eine verbotene Tür geöffnet hatte“, erinnert sich Zoë Bee. Schon in dieser Nacht, in der sie von unheimlichen Erscheinungen geplagt wird, schießt ihr ein Satz aus Goethes Faust durch den Kopf: „Die Geister, die ich rief, werd’ ich nimmer los.“ Sie entwickelt „mediale“ Eindrücke und sieht fortan immer wieder dämonische Fratzen und Schattenfiguren.

 

Hinwendung zum Christentum

Später war Bee einige Jahre eng mit einem spirituellen Zentrum im Elsass verbunden, das dem so genannten Christus-Licht diente. Mit dem „christlichen Jesus“ hatte dieses allerdings nichts zu tun. „Ich habe mich immer wieder an einen neuen Strohhalm geklammert in der Hoffnung, dass es dieses Mal klappen würde“, sagt Bee.

 

Sie merkte, dass es ihr immer nur kurzfristig besser ging, nie nachhaltig. „In der Esoterik wird alles interpretiert. Wenn dir etwas nicht hilft, wird dir z. B. gesagt, dass du noch irgendeine Blockade hast, an der du arbeiten musst.“

 

Erklärungen, dass man noch eine Schuld aus einem früheren Leben abtragen müsse oder dass man noch eine bestimmte „Tür“ durchschreiten müsse, binden die Menschen an die Esoterik und machen sie unfrei.  

   
Das Jahr 2011 brachte die Wende. Eine Freundin von Zoë Bee, die früher wie sie ein „Esoterik-Junkie“ war, erzählte ihr ganz trocken, dass sie jetzt Jesus folge und in einer christlichen Gemeinde sei.

 

Zoë Bee nahm die Einladung an, mit in den Gottesdienst zu kommen und besuchte in der Folge einen Alpha-Glaubens-Kurs. „Bei den Christen ist alles viel nüchterner. Man spricht davon, dass man geliebt ist, aber das erfährt man erst, wenn man diesen Jesus in sein Herz aufgenommen hat.

 

Es war schwierig zu fassen. Es hat sich erst nachher erschlossen, als ich den Schritt gemacht hatte“, erzählt Zoë Bee über ihre Hinwendung zum Christentum.

 

Ein spezielles General-Lossagegebet, das ihr aufgrund ihrer „krassen“ Vergangenheit (mehr als sechzig esoterische und okkulte Tätigkeiten und Ausbildungen) empfohlen wurde, befreite sie auch von ihren „medialen“ Eindrücken.

 

Heute geht es Zoë Bee nachhaltig gut. „Gott hat mir ein neues Herz geschenkt, ich kann wieder mitfühlen und lieben“, sagt sie. „Als Christin muss ich mich nicht selbst erlösen wie in der Esoterik. Auch wenn ich nicht perfekt bin oder einmal Blödsinn mache, ich weiß, ich bin geliebt. Das hat mir unglaubliche Entlastung gegeben.“

 

Für den Umgang mit Esoterikern aus christlicher Sicht empfiehlt sie: „Esoteriker brauchen Liebe und jemanden, der beständig für sie betet, keine Kritik oder frommen Sprüche.“

 

Mit ihrem Mann Urs lebt sie heute in Grüningen im Kanton Zürich und ist Präsidentin des Schweizerischen Fachverbands für Farb- und Modestilberatung.

 

Zoë Bee engagiert sich ehrenamtlich in der Heilsarmee. „Ich wünsche mir für die vielen mutlosen, suchenden Menschen, dass sie diesen Schritt machen, Ja sagen zu Jesus und bereit werden, sich verändern zu lassen.“

 

erstellt von: Der SONNTAG / Agathe Lauber-Gansterer
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Weitere Informationen:

Zoë Bee ist heute in der christlichen Heilsarmee beheimatet (persönliche Segnung anlässlich der Fertigstellung ihres Buches).

 


Buchtipps

Packend und ehrlich erzählt Zoë Bee in „Lichtfängerin. Mein langer Weg vom New Age nach Bethlehem“ über ihr Leben. Ein berührendes Buch, das Hoffnung gibt und Mut macht.

 

Zoë Bee

Lichtfängerin.

Mein langer Weg vom New Age nach Bethlehem“

Taschenbuch: 288 Seiten

Verlag: Fontis; Auflage: 1 (1. September 2018)

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3038481508


Im Band „Frauen beten anders“ zeigt Zoë Bee gemeinsam mit Claudia Larsen, wie modern, überraschend und interessant Christinnen sind. Ein Bildband, der zum Beten inspiriert und anregt, den Glauben im Alltag zu leben.

 

Zoë Bee/Claudia Larsen

„Frauen beten anders“

Gebundene Ausgabe: 140 Seiten

Verlag: Fontis; Auflage: 1 (1. Februar 2015)

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3038480372


 

weitere Buchempfehlungen der "SONNTAG"-Redaktion:


weitere Informationen zu

 

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