Landwirtschaft statt Hunger: Ein Projekt verwandelt Kenias Wüste in fruchtbares Land. Am 2. Dezember besucht eine Gruppe von Aktivisten Wien und berichtet von ihrem Projekt.
Furrows in the Desert – Furchen in der Wüste: Unter diesem Namen läuft seit über 13 Jahren ein einzigartiges Entwicklungsprojekt im Norden Kenias. Die Region Turkana gilt als eine der ärmsten und am stärksten von Hunger bedrohten Gegenden des Landes. Nomadische Viehzucht ist dort traditionell die einzige Lebensgrundlage – doch Dürren, Klimawandel und Konflikte um knappe Ressourcen verschärfen die Not.
Das Projekt „Furrows in the Desert“ (FID), initiiert von der Ordensgemeinschaft Comunidad Misionera de San Pablo Apóstol (MCSPA), setzt auf eine radikale Idee: Landwirtschaft in der Wüste. Was anfangs undenkbar schien, ist heute Realität. „Als dieses Projekt begann, war den Turkanas absolut unbekannt, wie sie durch Landwirtschaft ihre eigenen Lebensmittel erzeugen können. Heute wächst Gemüse in der Wüste, angebaut von den Turkanas. Amazing!“, berichtet Maqué Falgás, die seit 14 Jahren vor Ort arbeitet und neben der Projektleitung auch Schulen und Kindergärten betreut.
FID bietet ein fünfmonatiges Training in „Desert Farming“ für pastoralistische Familien. Über 4.000 Menschen haben bereits davon profitiert. Sie lernen, wie nachhaltige Landwirtschaft nicht nur Ernährung sichert, sondern auch Einkommen schafft. Damit trägt das Projekt zur Konfliktprävention bei – ein entscheidender Faktor in einer Region, die immer wieder von Gewalt erschüttert wird.
Die Erzdiözese Wien unterstützt FID seit 2023 mit jährlich 40.000 Euro. Im Sommer 2025 besuchte eine Delegation aus Wien die Modellfarm in Lobur, nahe der Grenze zu Äthiopien und dem Südsudan. Am 2. Dezember 2025 berichten Maqué Falgás, Fr. Andrew Yakulula und John Riga im Raum „Hildegard Burjan“ am Stephansplatz von ihren Erfahrungen – und davon, wie Hoffnung in der Wüste Wurzeln schlägt.