Die Seligsprechung von Provikar Lampert fand im Beisein des Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, in Dornbirn statt. Lampert war der ranghöchste Priester Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde.
Generalvikar Prälat Benno Elbs unterstrich, Carl Lampert habe vorgelebt, wie "Menschen wieder Menschen werden" und "selbst in widrigsten Umständen" bleiben könnten, erklärte der Generalvikar der Diözese Feldkirch. Prälat Elbs erinnerte auch an den letzten Satz Lamperts, den der neue Selige am Weg zu seiner Hinrichtung auf einen Briefumschlag geschrieben habe: "Jetzt ruft mich Gott. Lebt wohl". Der Satz sei "voll von Gottvertrauen und Glaubensstärke", betonte der Generalvikar.
Diözesanbischof Elmar Fischer wies daraufhin, dass viele Gläubige diesen Augenblick der Seligsprechung bereits seit Jahrzehnten erwartet hätten. "Lange wurde auch darum gebetet", so der Feldkircher Bischof.
Als Zeichen dafür, dass das Beispiel Carl Lamperts weitergetragen werden soll, übergab Kardinal Angelo Amato das Apostolische Schreiben an Vorarlberger Jugendliche, die es gemeinsam mit ihm zum Altar trugen. Die deutsche Übersetzung des Dekrets hatte Kapuzinermönch Gaudentius Walser verlesen, der über Jahrzehnte hinweg Unterlagen, Berichte und Akten zu Lampert gesammelt hatte. Als Zeichen, dass Lampert zur "Ehre der Altäre" erhoben wurde, wurde anschließend ein Porträt des Seligen vom Dornbirner Künstler Georg Vith im Presbyterium der Martinskirche aufgezogen.
In seinen Schlussworten hob Kardinal Amato hervor, dass zwei grundlegende Elemente in der tragischen und zugleich glorreichen Geschichte Lamperts festzustellen seien: "auf der einen Seite der unversöhnliche Hass der Verfolger und auf der andere Seite die außerordentliche Stärke dieses Priesters im Angesicht der unmenschlichen, ihm ungerechterweise zugefügten Leiden".
Durch gewaltsames Vorgehen in der Zeit des Nationalsozialismus gegen die Diener Gottes "wollte man den Glauben aus den Herzen der Gläubigen ausmerzen", erinnerte der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation. Doch der neue Selige "ruft uns alle auf, ein mutiges Zeugnis zu sein für Jesus und sein Evangelium des Lebens und nicht des Todes, der Wahrheit und nicht des Lüge, des Friedens und nicht des Krieges, der Einheit und nicht der Zwietracht".
Neben dem offiziellen Akt der Seligsprechung durch das Verlesen des Dekrets war wohl die Gabenprozession der "heimliche emotionale Höhepunkt" der Seligsprechungsfeier. Während Zitate aus Briefen Carl Lamperts verlesen wurden, wurden persönliche Gegenstände des Seligen zum Altar getragen und um das filigrane Altarkreuz, das sich Carl Lampert während seiner Gefangenschaft aus Draht geflochten hatte, gruppiert, teilte die Diözese Feldkirch in einer Aussendung mit.