Anton Berger setzte in seinen vielen Funktionen immer auf das Gespräch. "Dadurch das seine Verkündigung eine fröhliche Verkündigung war - eine Frohbotschaft - ohne den Ernst zu vergessen, dadurch hat er viele Leute angesprochen", erinnert sich sein Nachfolger Prälat Karl Rühringer, der Bischofsvikar für Wien-Stadt.
Bischofsvikar Karl Rühringer lernte Anton Berger bereits im Wiener Priesterseminar kennen. Später begegneten sich die beiden wieder durch ihre priesterliche Tätigkeit in St. Stephan. "Daraus entstand ein freundschaftlicher Kontakt. Mir sind seine Herzlichkeit, seine Fröhlichkeit und sein Humor in Erinnerung geblieben", blickt Bischofsvikar Rühringer gegenüber Erzdiözese-Wien.at auf die Person Anton Bergers zurück. Er habe dieses Lachen heute noch "in den Ohren", so Domdekan Rühringer. Es habe seinerzeit viel entkrampft und zu einer positiven Stimmung beigetragen. Anton Berger sei "nie oberflächlich" gewesen, sondern habe immer "tiefe und ehrliche" Worte gefunden. Seelsorglich zeichneten Anton Berger, "eine große Milde, Güte und Barmherzigkeit, sowie den Menschen Mut zu machen" aus, erinnert sich Bischofsvikar Karl Rühringer an seinen Vorgänger. Auch sei er viel in den Pfarren unterwegs gewesen.
Die 21 Uhr-Messe im Stephansdom am Sonntagabend war ein Pflichttermin für Gläubige, die sich von der Person von Bischofsvikar Anton Berger besonders angesprochen fühlten. Der derzeitige Bischofsvikar für Wien-Stadt, Karl Rühringer, hat die Entwicklung dieser Messe mitverfolgt: "Zunächst wurde sie am Maria Pocs-Altar gefeiert, als immer mehr kamen vor allem Studenten und junge Ehepaare, wurde sie dann auf den Hauptaltar verlegt." Bis zu 600 Gläubige kamen in die Sonntagabend-Messe von Anton Berger in den Stephansdom.
Aus Anlass des 10. Todestages von Bischofsvikar Anton Berger, findet am Sonntag, 13. März, um 21.00 Uhr im Stephansdom eine Gedächtnismesse statt, der Bischofsvikar Karl Rühringer vorstehen wird.
Anton Berger wurde 1940 in Berlin geboren. Sein Vater fiel im Krieg und seine Mutter, eine Österreicherin, kehrte nach Kriegsende mit ihrem Sohn in ihre Heimat zurück. Berger maturierte in Wien, trat ins Wiener Priesterseminar ein und wurde 1964 von Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Berger war in Folge unter anderem als Domkaplan in St. Stephan, und als Sekretär Kardinal Königs, als Religionsprofessor an Gymnasien, als Spiritual im Wiener Priesterseminar, als Sakristeidirektor des Stephansdoms und als Stadtdechant tätig. Kardinal Hans Hermann Groer ernannte Berger 1992 zum Bischofsvikar für Wien-Stadt. Erzbischof Christoph Schönborn bestätigte ihn 1995 in dieser Funktion.
Bischofsvikar Anton Berger verstarb am 9. März 2001 unter dramatischen Umständen. Berger wollte zu einer Tagung früherer Vorstandsmitglieder der "Arbeitsgemeinschaft der Priesterräte Europas" (CCPE) in Luxemburg fahren. Auf dem Weg zur U-Bahn-Station Stephansplatz erlitt er unmittelbar vor dem Stephansdom einen tödlichen Herzinfarkt.