Der aus Tirol stammende und heute in Ravelsbach im Weinviertel lebende Dramatiker Felix Mitterer schreibt ein Stück über den sel. Franz Jägerstätter, das ab Juni 2013 im Theater in der Josefstadt gespielt wird.
„Vom Weg dieses sturen Bauern, dieses mutigen Mannes, der ,Nein‘ sagte zu einem verbrecherischen Regime, ,Nein‘ sagte zu den Massenmördern, wird das Stück handeln. Und von seinen Zweifeln und Ängsten, von seinen inneren Kämpfen, und von seiner Konsequenz, die uns weniger Mutigen ein Stachel im Fleisch ist“, sagt Felix Mitterer.
Franz Jägerstätter, der im März 1943 die Einberufung zur NS-Wehrmacht verweigerte, wurde am 6. Juli wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 durch das Fallbeil in Berlin hingerichtet. Noch Jahrzehnte nach dem Krieg wurde er von vielen als Feigling, Verräter und „Bibelforscher“ denunziert. 2007 wurde Jägerstätter von der katholischen Kirche selig gesprochen. Seine Witwe Franziska feierte im Frühjahr 2012 ihren 99. Geburtstag. Die Briefe, die ihr Jägerstätter aus der Todeszelle schrieb, sind eine wichtige Quelle für das Fühlen und Denken des Märtyrers, „den zahlreiche gutmeinende Menschen, darunter Freunde, Familie, Kleriker und auch Nazis, zuredeten, die Wehrdienst-Verweigerung zurückzunehmen und damit sein Leben zu retten“, so Mitterer.
Die Titelrolle des schlicht „Jägerstätter“ genannten Dramas übernimmt Gregor Bloéb, inszenieren wird Stephanie Mohr. Die Premiere ist für Juni 2013 geplant.
Felix Mitterer hat in vielen bisherigen Stücken religiös-kirchliche Themen aufgegriffen, darunter „Stigma. Eine Passion“, in dem eine Magd die Wundmale Christi trägt, oder „Die Beichte“ (2004), in dem er sexuellen Missbrauch in der Kirche thematisiert. Am 29. Juni 2012 feiert sein Stück „Franziskus – Der Narr Gottes“ bei den Schlossbergspielen in Rattenberg (Tirol) Premiere.
A. Gansterer