Sonntag 28. April 2024
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Den Aufbruch weiterführen

(18.9.2011) Wer nur auf klassische Streitfragen schaut, nimmt nicht wahr, wie sehr sich Kirche bewegt.

Mut für den Aufbruch in der Kirche in Wien macht Kardinal Christoph Schönborn in der jüngsten Ausgabe des Mitarbeiterinnen-Magazins „Thema Kirche“. Das Antlitz der Gesellschaft wandle sich radikal. Einen ebenso radikalen Aufbruch brauche die Kirche: „Diese Erneuerung wird nur aus einer inneren Bekehrung heraus gelingen, und nur, wenn wir alle Verantwortung übernehmen.“


Es sei nicht überraschend, betont der Wiener Erzbischof, dass über Erneuerung kontrovers diskutiert werde. Nur im Austausch, im Gespräch, im Aufeinander-Hören und im gemeinsamen Suchen nach dem Willen Gottes könne das Anliegen der Reform der Kirche zu einem gemeinsamen Weg werden. Die katholische Weite fasse auch unterschiedliche kirchenpolitische Optionen: „Die Vielfalt unserer Kirche ist ein Geschenk, das einen weiten Raum in der Kirche eröffnet, in dem so viel möglich ist.“ Ebenso sei es ein Geschenk, „dass wir in all dieser Verschiedenheit in einer Kirche zusammengehören“. Die durch die Pfarrer-Initiative losgetretene Diskussion sei bei all ihrer Problematik auch ein Beweis dieser Lebendigkeit des Glaubens in unserer Zeit.

Reform – aber welche?

Der Wiener Erzbischof sieht für Reformen zwei unterschiedliche Denkansätze. Der „strukturkonservative“ habe zum Ziel, die Strukturen in der Kirche ,,so wie sie heute sind, aufrechtzuerhalten“, etwa indem die Zulassungsbedingungen zum Priestertum geändert würden. Er halte jenen Lösungsansatz für zukunftsfähiger, der versuche, die sich tiefgreifend ändernde Wirklichkeit in ihrer ganzen Tragweite wahr- und anzunehmen, um „mit neuer Leidenschaft“ den Menschen von heute „auf der Grundlage unserer Berufung zum gemeinsamen Priestertum“ die christliche Botschaft anzubieten. Dabei würden sich manche Aufgaben des Pfarrers und der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark verändern. Diese Form von Kirche lebe von der gemeinsamen Verantwortung, nicht nur von Amtsträgern.


Derzeit werden in zwei Arbeitsgruppen (Thema Struktur: Veronika Prüller-Jagenteufel, Thema Jüngerschaftsschulung: Andrea Geiger) unter breiter Beteiligung konkrete Schritte auf dem Weg in diese Zukunft erarbeitet.    

eg

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