Sonntag 28. April 2024
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Intoleranz gibt es überall

(18.9.2011) Vatikan-Außenminister: Hass gegen Christen auch im „Westen“

Mit der Vermeidung von durch Hass auf Christen motivierte Straftaten in Europa und Nordamerika hat sich am 12. September eine OSZE-Konferenz in Rom befasst. Auch im Westen sei eine zunehmende Intoleranz gegenüber Christen zu beobachten, sagte der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti während einer Podiumsdiskussion im italienischen Außenministerium. Durch einen Relativismus, der es verbiete, etwas als wahr oder falsch zu bezeichnen, sei das Christentum in eine schwache Position gelangt.


Der Generalsekretär der EU-Bischofskommission ComECE, Piotr Mazurkiewicz, beklagte eine Verharmlosung von Straftaten und Diskriminierung gegenüber Christen von Seiten der Behörden und Medien. So übertreffe die Zahl der auf christliche Friedhöfe begangenen Angriffe in Frankreich weit die Zahl derjenigen, die sich gegen das Judentum oder den Islam wendeten.


Um religiös motivierte Straftaten gegen Christen zu vermeiden, setzten die meisten der knapp 150 Teilnehmer auf Bildung von Kindern und Erwachsenen sowie auf einen wirksameren Schutz der Religionsfreiheit. Einer der konkreten Vorschläge der Konferenz in Rom ist eine internationale Datenbank zur Erfassung der Übergriffe auf Christen. Derzeit gebe es dazu noch kein abgesichertes Datenmaterial, betonte Floriane Hohenberg vom OSZE-Menschenrechtsbüro.  Die OSZE setze dabei auf die Hilfe von Regierungen, NGOs und Glaubensgemeinschaften.

Zusammenarbeit

Der weltweiten Schutz von Christen vor Diskriminierung und Gewalt war auch Gegenstand eines Gesprächs zwischen Außenminister Michael Spindelegger und Papst Benedikt XVI. im Vatikan. Spindelegger betonte im Anschluss an das Gespräch, Österreich strebe eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und der EU in dieser Causa an. „Ich habe angeregt, dass es künftig einen stärkeren Konnex zwischen der EU und dem Vatikan geben könne“, sagte Spindelegger.

 

Der Vatikan besitze detailliertere Erkenntnisse über die jeweilige Situation der Christengemeinden vor Ort als die EU, hob Spindelegger hervor. Außenminister Michael Spindelegger betonte weiters, dass in Österreich Christen keiner Diskriminierung augesetzt seien. Gegenwärtig gebe es keine Anzeichen dafür, dass solche Anfeindungen über Einzelfälle hinaus ein „wirklich bedenkliches“ Ausmaß annähmen. Diskriminierung und Herabwürdigung seien in Österreich „eher ein persönliches Thema“, so Spindelegger.     

kap/ aha

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