Die KA Wien führte im ersten Halbjahr 14 "FairWandeln"-Klimakonferenzen durch und förderte damit Schöpfungsverantwortung auf Pfarrebene.
Die Katholische Aktion (KA) der Erzdiözese Wien fördert Schöpfungsverantwortung auf Pfarrebene: Im ersten Halbjahr 2023 wurden 14 halbtägige "FairWandeln"-Klimakonferenzen durchgeführt. Diese sollen den Auftakt für konkretes Engagement der Pfarren in diesem Bereich bilden. Danach folgen Arbeitsgruppen bzw. Forderungspapiere, die den Fokus darauf legen, vom "Reden zum Tun" zu kommen, wie aus einer Aussendung der KA Wien, am 6. Juli 2023, hervorgeht. Dabei sollen auch Allianzen über die Pfarrgemeinde hinaus gebildet werden, wie Präsident Reinhard Bödenauer sagte: Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit seien Vernetzungen "mit Menschen außerhalb der Pfarre, mit lokalen Gruppen, Vereinen usw." angedacht.
Klimaschutz sei nicht nur ein Umweltthema, betonte Bödenauer. Für die "gesellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahrzehnte" müssten Umwelt und Soziales zusammengedacht werden. Inspiriert wurde das Projekt "FairWandeln-Klimakonferenzen" von der Enzyklika "Laudato si", in der Papst Franziskus genau diese Verflochtenheit formuliert hatte. Die Katholische Aktion stellte großes Interesse an ihren Klimakonferenzen fest.
Einer der Mitstreiter ist Josef Grünwidl, bisheriger Pfarrer von Perchtoldsdorf und jetzt Bischofsvikar im Industrieviertel, dem Südvikariat der Erzdiözese Wien. In Perchtoldsdorf sei die Klimakonferenz bewusst "offen" konzipiert worden und die Einladung der Pfarre breit erfolgt. Es konnten Kontakte zu Nachbarpfarren, zur politischen Gemeinde und zu örtlichen Organisationen geknüpft werden, hieß es. "Auch Personen, die mit der Pfarre kaum oder gar nicht verbunden waren, denen aber Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Schöpfung wichtig sind, waren dabei", freute sich Grünwidl. Synergien hätten sich gebildet, auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.
Der Bischofsvikar ist von der Initiative der KA Wien sehr überzeugt. "Aus meiner Erfahrung und aus den Rückmeldungen der Pfarre kann ich allen empfehlen, Klimakonferenzen durchzuführen. Es gibt sicher in jeder Pfarre Menschen, die sich dafür interessieren und für Informationen, Impulse und Anregungen dankbar sind." Je mehr Pfarren den Prozess einer Klimakonferenz angehen, desto besser und nachhaltiger könne tatkräftig umgesetzt werden, was der Papst in "Laudato si" zum Schutz der Schöpfung fordert, erklärte Grünwidl.
Ein Erfolg zeigte sich auch in Wiener Neustadt, wo aus der "Klimakonferenz Industrieviertel" der Initiativantrag "Freie Felder - Bodenschutz für Wr. Neustadt" für den Gemeinderat hervorging. Dieser sei von rund 1.800 Bürgerinnen und Bürgern mit ihrer Unterschrift unterstützt worden, berichtete die KA.
Als weitere Schauplätze wurden Wien-Floridsdorf, wo sich die Katholische Jungschar und Jugend mit Forderungen beim Bezirksbeteiligungsprojekt "Klimateam für Floridsdorf" Gehör verschaffte, und Baden mit dem Ziel von "Fahrradstraßen" genannt. Mehr als 30 weitere Projekte wurden seit dem Start der "FairWandeln-Klimakonferenzen" vor zwei Jahren in den teilnehmenden Pfarren in Wien und Niederösterreich in die Wege geleitet und teilweise bereits umgesetzt, hieß es. Als Beispiele wurden neue Photovoltaik-Anlagen, Blühwiesen und Naschhecken ebenso erwähnt wie mehr Radständer und Reparaturleitfäden.
Infos unter Mail: fairwandeln@edw.or.at oder www.fairwandeln.at/klimakonferenzen