Der bestens in seiner Diözese verankerte 52-jährige Wilhelm Krautwaschl wirkte als Kaplan und Pfarrer in der Ost- und Obersteiermark, kehrte als Verantwortlicher des "kleinen Seminars" und späterer Bildungszentrumsleiter 2006 nach Graz zurück.
Der bestens in seiner Diözese verankerte 52-jährige Wilhelm Krautwaschl wirkte als Kaplan und Pfarrer in der Ost- und Obersteiermark, kehrte als Verantwortlicher des "kleinen Seminars" und späterer Bildungszentrumsleiter 2006 nach Graz zurück.
Gebürtiger 52-jähriger Gleisdorfer landete nach Seelsorgejahren in der Ost- und Obersteiermark in Zentrale in Graz.
Seelsorge, Bildung, Berufung - diese drei Begriffe stehen stellvertretend für Tätigkeitsfelder, die Wilhelm Krautwaschl, der künftig an der Spitze der Diözese Graz-Seckau stehen wird, in seinem bisherigen priesterlichen Leben ausfüllten. Der bestens in seiner Diözese verankerte 52-jährige mutmaßliche Nachfolger von Egon Kapellari wirkte als Kaplan und Pfarrer in der Ost- und Obersteiermark, kehrte als Verantwortlicher des "kleinen Seminars" und späterer Bildungszentrumsleiter 2006 nach Graz zurück und war als Diözesandirektor des Canisiuswerkes seit Jahren wichtige Ansprechperson für jene, die ein geistliches Amt ins Auge fassten oder bereits auf dem Weg dahin sind.
Die Bundesregierung gab am Dienstag, 14. April 2015 bekannt, dass es gegen die geplante Bischofsernennung in der Steiermark keine Einwände gibt. Die offizielle Ernennung durch den Vatikan wird in den nächsten Tagen erwartet. Der von 2001 bis 2015 amtierende Diözesanbischof Egon Kapellari hatte im Jänner seinen altersbedingten Rückzug bekannt gegeben und damit eine Phase der Sedisvakanz eingeleitet.
"Meine erste Aufgabe ist es als Priester, mit Menschen unterwegs zu sein": Das ist der erste, programmatische Satz, den der für social media offene Wilhelm Krautwaschl, der auf auf Facebook und Twitter präsent ist, auf seiner seit längerem bestehenden Website krautwaschl.info über sich selbst schreibt. Unterwegs zu sein mit anderen sei eine "sehr spannende Angelegenheit, erst recht wenn es sich - wie in meinem Fall - um zumeist Jugendliche und junge Erwachsene handelt". Im Grazer Bischöflichen Seminar und im Bildungszentrum Augustinum begegneten ihm Fragen an das Leben und dessen Sinn, an das Woher und Wohin usw. in vielen Schattierungen. "All diesen heißt es sich zu stellen", betont der Priester.
Unter jenen Aussprüchen und Sätzen anderer, "die mich berührt haben und daher mir wegweisend geworden sind", nennt Krautwaschl Gedanken des 1994 verstorbenen früheren Bischofs von Aachen, Klaus Hemmerle, die den überlieferten Glauben mit unmittelbaren Begegnungen verknüpfen: "Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe." Und in einem Vorwort, das Hemmerle, für ein Buch der Gründerin der ökumenischen Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, schrieb, erkennt Krautwaschl den unzerstörbaren Wesenskern christlicher Gemeinschaft: "Umbrüche in der Gesellschaft können die Wirkmöglichkeit der Kirche aufs äußerste gefährden und verkürzen", heißt es dort. "Gemeinschaft aber der zwei oder drei mit dem Herrn in ihrer Mitte bleibt die unzerstörbare, lebendige Zelle von Kirche."
Wilhelm Krautwaschl wurde am 5. März 1963 in Gleisdorf/Steiermark geboren. Dort absolvierte er seine gesamte Schullaufbahn und arbeitete als Ministrant, Ministrantengruppenleiter, im Jugendchor usw. bereits früh in der dortigen Pfarre mit. Nach der Matura studierte er ab 1981 Theologie an der Universität Graz. Zeitgleich trat er in das Grazer Priesterseminar ein.
1986 wurde Krautwaschl mit einer Diplomarbeit im Fachbereich Altes Testament über das Buch Josua Mag.theol., 1990 folgte das Doktorat nach einer moraltheologischen Dissertation über Asketik in der Zeit der Aufklärung. Während des Studiums engagierte sich Krautwaschl mehrere Jahre hindurch in der steirischen Katholischen Jungschar und war vier Jahre lang Jahre Domzeremoniar. Auch sein Pastoralpraktikum 1989/90 absolvierte er in der Grazer Dompfarre.
Der Weihe zum Diakon am 17. Dezember 1989 folgte ein halbes Jahr später, am 1. Juli 1990 Priesterweihe durch den damaligen Diözesanbischof Johann Weber. Es folgten 16 Jahre Seelsorgearbeit in verschiedenen Regionen der Steiermark: Seine Kaplanszeit verbrachte Krautwaschl in Hartberg, ab 1993 war er im Pfarrverband Knittelfeld tätig, ab 1998 in Bruck/Mur, wo er acht Jahre als Pfarrer wirkte.
Danach ging es zurück nach Graz und zu Arbeitsbereichen mit immer größeren Verantwortungsbereichen. Seit September 2006 leitete Krautwaschl als Regens das Bischöfliche Seminar in Graz und das "Augustinum", das 2009 von Bischof Egon Kapellari als diözesanes Zentrum für Bildung und Berufung eingerichtet wurde. Krautwaschl fungierte als Richter am Grazer Diözesangericht sowie als Diözesandirektor des Canisiuswerkes, wo er für Berufungspastoral zuständig ist. Weiters war Krautwaschl zuletzt Mitglied der Liturgiekommission und leitete die Sektion Liturgiepastoral. Durch diese Tätigkeiten kennt er den steirischen Klerus bestens, er ist seit Jahren Ansprechpartner für junge Priester und Mitarbeiter in der Berufsbegleitung in den ersten fünf Dienstjahren. Auch für für Priester aus anderen Diözesen fungiert Krautwaschl als Ansprechpartner. In den vergangenen Jahren wurde er im Auftrag des Bischofs als Firmspender eingesetzt. Geistlich beheimatet ist Krautwaschl in der von Chiara Lubich gegründeten weltweiten Fokolare-Bewegung.
Die steirische Diözese Graz-Seckau ist die flächenmäßig größte österreichische Diözese. In den Diözesangrenzen, die mit jenen des Bundeslandes Steiermark weitestgehend identisch sind, leben aktuell mehr als 850.000 Katholiken. Zuletzt leitete Egon Kapellari als Bischof von 2001 bis 2015 die Diözese.
Die historische Geburtsstunde der Diözese liegt im 13. Jahrhundert. 1218 gründete das Erzbistum Salzburg das Bistum Seckau in der Obersteiermark, seit 1786 ist der Bischofsitz in der Landeshauptstadt Graz. Die unter Friedrich III. als Hofkirche der Grazer Burg errichtete Ägidiuskirche ist seither die Kathedralkirche der Diözese.
Heute umfasst die Diözese 25 Dekanate mit 388 Pfarren. 315 davon sind in insgesamt 116 Pfarrverbänden zusammengeschlossen. Insgesamt wirken in Graz-Seckau 455 Welt- und Ordenspriester, 78 ständige Diakone sowie 158 Pastoralassistenten. Das kirchliche Leben wird zudem wesentlich von rund 40.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 4.860 in Pfarrgemeinderäten, getragen.
Seit 2008 gilt das beim letzten Papstbesuch in Österreich verwendet Motto "Auf Christus schauen" als Leitwort für zahlreiche Aktionen und Initiativen der Diözese. Ziel der katholischen Kirche in der Steiermark ist es, mit verschiedensten Angeboten Menschen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit dem Glauben zu geben. Bis zum 800-Jahr-Jubiläum der Diözese im Jahr 2018 wird im Projekt "Diözesaner Weg" zudem ein "Pfad in die Zukunft" entwickelt, der die aktuellen Herausforderungen für die Kirche wahrnimmt.