Am 21. März kamen die Mitglieder der drei Pastoralen Vikariatsräte zu ihrem Treffen mit dem Bischof zusammen. Der Synodale Prozess und die ganz konkrete synodale Praxis standen dabei im Mittelpunkt.
Am 21. März 2024 versammelten sich die Mitglieder der drei Pastoralen Vikariatsräte in Wien zu ihrem Treffen mit dem Bischof. Der erste Schritt im Zugehen auf diesen Abend war das neue online Format „updateEDW“. Dort wurden die Pfarrgemeinderäte und alle Interessierten eingeladen, acht Thesen „Zur gelebten Synodalität in der Erzdiözese Wien“ zu kommentieren, die Pastoralamtsleiter Markus Beranek formuliert hatte. Die 124 Rückmeldungen umfassten dann ein Material von etwa 100 DinA4 Seiten, abschließend war es auch die Einladung, einzelne Themen aus dem Synsthesebericht der letzten Bischofssynode zu unterstreichen und zu vertiefen. Auf der Basis dieser Rückmeldung fanden an diesem Abend in Kleingruppen "Gespräche im Heiligen Geist" statt um damit in eine Phase der Unterscheidung zu kommen. Die Gruppenergebnisse wurden dann im Plenum priorisiert und abschließend von Pastoralamtsleiter Markus Beranek in Abstimmung mit den Stv. Vorsitzenden der drei Pastoralen Vikariatsräte in einem gemeinsamen Text zusammengefasst. Die Reflexionen verstehen sich als Beitrag für den synodalen Prozess insgesamt und als Hilfestellung, die gremiale Arbeit in unserer Diözese zu effektiver zu gestalten.
Delegation und Vertrauen
Ein zentrales Ergebnis ist die Aufforderung zur Delegation durch den Pfarrer. Delegieren wird dabei ausdrücklich nicht als Machtverlust verstanden, sondern als Chance, Entscheidungen gemeinsam zu treffen und die Vielfalt der Gaben und Fähigkeiten in der Gemeinde zu nutzen. Dies erfordert Mut und Vertrauen in die Fähigkeiten anderer. Ziel ist es, die pastorale Arbeit zu stärken und effektiver zu gestalten.
Spiritualität und Verantwortung
Darüber hinaus wird die Bedeutung der gelebten Spiritualität im Pfarrgemeinderat hervorgehoben. Diese bietet Raum für spirituelle Erfahrungen und Glaubensvertiefung und trägt dazu bei, dass Entscheidungen nicht nur auf der rationalen Ebene, sondern auch im Gebet und im Austausch über den Glauben getroffen werden können. Eine Spiritualität der Nächstenliebe ermutigt zur Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Recht auf Glaubensvertiefung.
Um die Vertiefung und Weitergabe des Glaubens im Pfarrgemeinderat zu fördern, werden konkrete Schritte empfohlen. Dazu gehören die Verankerung des Rechts auf Glaubensvertiefung in der PGR-Ordnung, die Unterstützung des Pfarrers bei spirituellen Aktivitäten und eine gute Gesprächskultur. In ihrer Gesamtheit entsprechen diese Ergebnisse dem übergeordneten Ziel, die pastorale Arbeit durch gemeinsame Entscheidungen, eine gelebte Spiritualität und eine gute Gesprächskultur zu stärken. Dies soll helfen, den Herausforderungen der Zeit besser zu begegnen und die Kirche als lebendige und engagierte Gemeinschaft zu stärken.
Die tragende Rolle der Frauen in der Gemeinde
Im kirchlichen Kontext ist man auf der Suche nach einem adäquaten Begriff für das Ehrenamt, durch den die Berufung aller Getauften zur Teilhabe an der sendung der Kirche präzise gefasst wird. Die Hauptamtlichen in der Pastoral haben eine entscheidende Aufgabe in der Begleitung der Ehrenamtlichen, was einen Kulturwandel und eine neue Schwerpunktsetzung in ihrer Arbeit mit sich bringt.
Mit Nachdruck wird der Wunsch geäußert, die tragende Rolle der Frau in der Pastoral stärker wahrzunehmen und dieser Form zu geben, auch im Zugang zum Amt und Leitung. Im Blick auf die Weltkirche wird die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung der verschiedenen Kulturkreise gesehen. Das schließt auch die Ermöglichung regionaler Entscheidungen innerhalb eines gemeinsamen Rahmens ein.