Rund 50.000 junge Pilgerinnen und Pilger in Rom. ÖPI-Leiterin Eder-Cakl: Ministrierende sind Experten für Gegenwart. 3.200 Ministrantinnen und Ministranten sowie Begleitpersonen aus ganz Österreich dabei, darunter auch Bischöfe.
Tausende junge Pilgerinnen und Pilger sind seit Sonntag in Rom. Anlässlich der 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt treffen sich bis Samstag (3. August) etwa 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus 20 Ländern in der ewigen Stadt - davon rund 40.000 aus dem deutschen Sprachraum, wovon 3.200 Ministrantinnen und Ministranten sowie Begleitpersonen aus Österreich angereist sind. Die ersten Reaktionen der österreichischen "Minis" - wie die Ministrierenden auch genannt werden - reichen von "cool" bis "beeindruckend, dass es doch so viele von uns Minis gibt". Die Minis werden zudem von Jugendbischof Stephan Turnovszky sowie den Bischöfen aus Innsbruck (Hermann Glettler), Linz (Manfred Scheuer) und Kärnten (Josef Marketz) begleitet.
Als Höhepunkt des Programms gilt das Abendgebet mit Papst Franziskus und das internationale Treffen am Petersplatz am Dienstag: Um 16 Uhr beginnt das Vorprogramm, gegen 18 Uhr wird die Ankunft von Papst Franziskus auf dem Petersplatz erwartet. Franziskus unterbricht für das Treffen seine Sommerpause. Bei der Audienz mit dem Papst wird u.a. ein Chor aus 500 Pilgerinnen und Pilgern singen - unter anderem die Wallfahrtshymne "With You" unter musikalischer Begleitung der deutschen Band "Wise Guys."
Die Mehrheit der jungen Pilgerinnen und Pilger aus Österreich kommt aus der Diözese Linz, die 1.300 Kinder und Begleitpersonen stellt. Eine der Begleitpersonen ist die Leiterin des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI) Gabriele Eder-Cakl, die durch die Wallfahrt die Lebenswelt "der jungen engagierten Christ:innen" ganz nah erleben könne, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress" erklärt. "Für mich als Erwachsene, die an der Zukunft der Kirche arbeitet, sind diese gemeinsamen Tage mit den Expert:innen für Gegenwart und zeitgemäßem Glauben nicht wegzudenken - und das obwohl uns alle die Hitze in der ewigen Stadt schon sehr fordert", so die ÖPI-Leiterin.
In Rom finden mit den Jugendlichen "Social Media und die Mosaike im Petersdom oder die Geschichten der frühen Christinnen und Christen in den Katakomben zusammen". Auch so machen biblische Erzählung würde erst durch Rom für die Ministrierenden einen tieferen Sinn ergeben, meinte Eder-Cakl.
Die jungen Pilger erwartet in Rom nicht nur ein buntes Programm aus Kirchen, Gelato und Vatikan, sondern auch Hitze - so soll es am Tag der Papstaudienz 38 Grad bekommen. Abhilfe schaffen sollen 50.000 Wasserflaschen, die an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Trumpf sind die "Nasoni" - die Trinkwasserbrunnen auf dem Petersplatz und überall in der Stadt - auffindbar auch per App.
Für die jungen Pilgerinnen und Pilger selbst ist momentan auch die schiere Menge an Ministrierenden aus der ganzen Welt überwältigend: "Man sieht auf den Straßen ganz viele Ministrantinnen und Ministranten mit den Armbändern und kann herausfinden, wo alle herkommen. Das finde ich sehr beeindruckend", berichtet etwa die 17-jährige Theresa aus Niederneukirchen. Auch Viktoria aus St. Florian meint: "Es ist sehr spannend, auf den Straßen schon so viele Ministrantinnen und Ministranten zu sehen. Man erkennt, wenn Gruppen einen gleichen Hut haben. Es ist beeindruckend, dass es doch so viele von uns Minis gibt." Zum Programm gehören Musik, Gebete, Gottesdienste und internationaler Austausch.
Die Ministrantenwallfahrt ermögliche damit eine "Gemeinschaft mit Gleichgesinnten aus ganz Europa" und zeige "die große Spanne der katholischen Kirche", so der Kinder- und Jugendbischof der österreichischen Bischofskonferenz Stephan Turnovszky, der ebenfalls an der Wallfahrt teilnimmt.
Als Treffpunkt für alle österreichischen Minis wird die "ÖASE" in einem kirchlichen Jugendzentrum dienen. Dort könnten die jungen Pilger entspannen, sich austauschen und Erinnerungen in einer Fotobox festhalten, informierte die Jungschar.