Um die Botschaft des Evangeliums in der heutigen Gesellschaft weitergeben zu können, braucht es ein neues Verständnis und eine neue Vertiefung im christlichen Glauben, neue Wege zu den Menschen und neue Formen der Begegnung.
Um die Botschaft des Evangeliums in der heutigen Gesellschaft weitergeben zu können, braucht es ein neues Verständnis und eine neue Vertiefung im christlichen Glauben, neue Wege zu den Menschen und neue Formen der Begegnung.
So wie Jamie Oliver in seinen Kochbüchern behauptet, dass jeder kochen könne, so fordert nun Otto Neubauer mit der Behauptung heraus, dass jeder ‚missionieren’ könne!
Im Interview erzählt er uns, wie die diözesanen Reizwörter ‚Mission zuerst’ oder ‚Jüngerschaft’ ganz verständlich und im besten Sinne „reizvoll“ für unsere Pfarren werden könnten.
Am 27. November startet wieder eine Serie von Missionskursen, an denen jede und jeder teilnehmen kann.
Warum braucht es Missionskurse ’für jeden’?
Otto Neubauer: Es gibt so viele engagierte Pfarrmitarbeiter, die mir ganz offen gestehen, dass für sie Mission noch immer ein Tabu-Thema ist.
Also ‚Mission IMpossible’! Aber nicht, weil sie nicht wollten, sondern weil sie nicht wissen, WIE das in unserer Zeit gehen soll.
Andererseits beeindruckt mich, wie groß heute der Wunsch ist, dass der Glaube doch auf eine neue und ansprechende Weise für Außenstehende zugänglich gemacht wird. Der Kurs MISSION POSSIBLE will genau das: ein Handwerkszeug dafür geben, wie ich konkret in meiner Situation, in meiner Pfarre anfangen kann, den Glauben neu und auf attraktive Weise ins Gespräch zu bringen.
Alle Kursteilnehmer erzählen, dass die Lernprozesse in den Werkstätten so spannend sind, dass sie ansteckend wirken und wie von selbst Lust aufs Umsetzen machen. Es geht ganz einfach darum, wie wir das Glück irgendwie mit anderen teilen können.
Wie können wir uns so eine Schulung vorstellen?
Der Kurs besteht aus 10 Einheiten, die aufeinander aufbauen - an sieben Abenden und an einem Wochenende.
Zuerst geht es bei theologisch verständlichen Impulsen um das Warum, dann das Was, und schließlich hauptsächlich um das Wie heutiger Glaubensweitergabe.
Zentral sind in jeder Einheit die Arbeitsgruppen, in denen man sich mit den eigenen Erfahrungen auseinandersetzen, sich einbringen, diskutieren, und mit anderen neue Projekte erarbeiten kann.
Weil nichts nur in der Theorie bleiben soll, beinhaltet jeder Kurs ein eigens und gemeinsam entwickeltes Missions-Projekt. Außerdem wird durch das Kennenlernen bereits vieler erprobter Praxisbeispiele in Stadt und Land eine attraktive und zeitgemäße Mission sehr anschaulich. Sogar ein eigens erarbeitetes Handbuch und 10 Lehrvideos stehen als Hilfe zur Verfügung (www.mission-possible.at).
Was bringt so eine Missionsschulung konkret für die Pfarren?
Das oft zitierte ‚Mission first’ und ‚Jüngerschaft’ wird mit dem Kurs plötzlich ganz konkret in meiner Pfarre.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erleben eine neue Freude, weil sie entdecken, dass jede und jeder etwas beitragen kann. Und jeder von uns kennt eine Freude, die es wert ist, weiter zu geben. Allein schon durch das gemeinsam bearbeitete Missionsprojekt, das jedes Mal im Rahmen des Kurses umgesetzt wird, bringt das richtig Bewegung in die Pfarre, Gruppe oder Gemeinschaft.
Eine besondere Chance kann solch eine Schulung gerade auch für die neu eingerichteten ‚Entwicklungsräume’ der EDW bedeuten, weil ein Team mit Hilfe so einer Schulung ihre gemeinsame Mission vor Ort entdecken kann.
Wie nachhaltig sind solche Schulungen/Projekte?
Unzählige kleinere und größere Initiativen wie die ‚Offene Kirche’, ‚Lange Nacht der Kirchen’, ‚Abende der Barmherzigkeit’, Dialog-Veranstaltungen in Cafés und Heurigen, Krankengebete und vieles mehr wären ohne solche Missionsschulungen undenkbar gewesen.
Bereits über viele Jahre hindurch werden sie mit viel Einsatz von den vielen Ehrenamtlichen treu getragen und weiterentwickelt. Vor allem bringen solche Kurse Menschen enger miteinander zusammen, die miteinander Gemeinden vor Ort stärken, aufbauen oder gar neue gründen.
An wen ist der Missionskurs gerichtet?
Alle Christinnen und Christen, die nach neuen Möglichkeiten suchen, den Glauben heute weiterzugeben. Wenn Sie zudem wissen wollen, wie neue Projekte und der Aufbau einer missionarischen Gemeinde/Gemeinschaft gelingen kann, sind Sie im Kurs ganz richtig.
Besonders wollen wir natürlich der jüngeren Generation und den neuen Pfarrgemeinderäten eine Chance geben, ihre Möglichkeiten zu entdecken.
Was hat dich bisher am meisten beeindruckt?
Wenn ich jemand anderem wirklich etwas zutraue, passiert scheinbar Unmögliches. Immer wenn wir in solchen Schulungen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst beantworten lassen, wo denn Jesus in der jeweiligen Gemeinde hingehen würde, bin ich jedes Mal zutiefst fasziniert von dem inneren und konkreten Wissen der Menschen vor Ort.
Ob Landwirte, Mechaniker oder Juristen, die Menschen haben ein sehr feines Gespür sowohl für die christliche Botschaft als auch dafür, wo die Nöte und die Freuden der Menschen in ihrer Umgebung sind. Vor allem, dass die gute Nachricht zuerst zu den Armen und den offensichtlich größten Sündern zu bringen ist.
Es ist so viel mehr an Potenzial in unseren Gemeinden vorhanden, als wir zu meinen glauben. Was es braucht, ist, dass wir einander mehr zutrauen und gute Hilfsmittel und Begleitung anbieten, damit all der Reichtum in den Menschen gehoben werden kann.
Wir dürfen dem Geist Gottes tatsächlich zutrauen, dass er ganz neues Leben in unseren Gemeinden wecken kann.
zur Person
Otto Neubauer, Leiter der „Akademie für Dialog und Evangelisation“
10 Fragen – 10 Antworten – 10 Aufgaben
Das Glück mit andern teilen? – Ein Kurs, der in zehn Schritten zeigen will, wie es gehen kann
Menschen suchen in all den sozialen und kulturellen Veränderungsprozessen einer immer rasanter werdenden Welt nach Orientierung und Lebensentwürfen, die tragen. „Wir sind überzeugt, dass wir als Kirche viel auf diesem Weg zur Findung beitragen können“, sagt Otto Neubauer, Leiter der „Akademie für Dialog und Evangelisation“.
„Um die Botschaft des Evangeliums in der heutigen Gesellschaft weitergeben zu können, braucht es ein neues Verständnis und eine neue Vertiefung im christlichen Glauben, neue Wege zu den Menschen und neue Formen der Begegnung“, ist Neubauer überzeugt.
Mit diesen Kernfragen setzt sich der Lehrgang „Mission Possible“ („Mission ist möglich“) auseinander und vermittelt, wie Mission im Dialog möglich werden kann:
An 7 Abenden montags von 19.30 bis 22 Uhr und einem Wochenende (Freitag 18 bis 21.30 Uhr, Samstag 9 bis 18 Uhr).
27.November / 4.Dezember / 11.Dezember / 18.Dezember 2017/ 8.Jänner / 22.Jänner / 29.Jänner 2018, Wochenende: 12. und 13.Jänner 2018.
Info: office@akademie-wien.at oder Maja Schanovsky: 0664/8187707.
Figlhaus,
Schenkenstraße 2,
A-1010 Wien,
Tel: 01 532 5632 0,
Fax: 01 532 5632 210,
Mission Possible
von Otto Neubauer
Herder-Verlag
ISBN-13: 978-3451385216
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at