Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 30. September 2018.
Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 30. September 2018.
Papst beim Angelusgebet auf dem Petersplatz.
Papst Franziskus hat die Christen aufgerufen, offener zu sein für die Ideen und guten Taten anderer. Sie sollten weniger in Kategorien von "Freund-Feind" und "wir-die anderen" denken, sagte er beim am Sonntag, 30. September 2018 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Vielmehr sollten Christen ihre Herzen öffnen, um Gott auch in Menschen außerhalb des eigenen Kreises begegnen zu können.
Andere als Konkurrenz, als Bedrohung der eigenen Identität zu sehen, sei eine sehr menschliche Haltung, so der Papst. In gutem Glauben, ja oft mit Eifer, wolle man die eigene Erfahrung verteidigen, "den eigenen Gründer oder Leiter vor falschen Nachahmern schützen". Das sei schon bei den Jüngern Jesu so gewesen, sagte Franziskus mit Bezug auf das Evangelium des Sonntags. Darin beschweren sich die Jünger, dass ein anderer im Namen Jesu auftrete, obwohl er nicht zu ihrem Kreis gehöre. Jesus sei da viel offener, so der Papst.
Die Haltung, "das kann nicht gut sein, weil es nicht von uns ist", sei die Quelle von Proselytismus, des Abwerbens von Gläubigen anderer Konfession. Es komme aber darauf an, durch eigenes Handeln und Reden zu überzeugen. Dazu gehöre auch eine größere Aufmerksamkeit "für die Echtheit des Guten, Schönen und Wahren", das auch bei anderen geschehe.