"Da kann man nur noch beten…. Steht es schon so schlimm um den Patienten, um uns? Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Da kann man nur noch beten…. Steht es schon so schlimm um den Patienten, um uns? Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 19. Februar 2016.
Da kann man nur noch beten…
Wenn ein Arzt das sagt, dann steht es schlecht um den Patienten. Keine Kunst der Medizin kann dann noch helfen. Da kann man nur mehr beten…. So kommt mir zur Zeit unsere Situation vor. Irgendwie stoßen wir an allen Ecken und Enden an Grenzen. Ratlosigkeit breitet sich aus. Manche versuchen mit starken Parolen so zu tun, als wüssten sie die Lösung. In Wirklichkeit müssten wir ehrlicherweise zugeben, dass wir in schwierige Zeiten gehen.
Da ist die ungebrochene Flüchtlingswelle. Bisher ist keine wirkliche Lösung in Sicht. Die Ursache, warum so viele flüchten, der Krieg im Nahen Osten, besteht weiter. Der Frieden in Syrien ist in weite Ferne gerückt! Im Gegenteil: neue Flüchtlingsströme! Papst Franziskus spricht offen von Weltkrieg.
Europa ist uneins wie schon lange nicht mehr. Statt gemeinsam eine Lösung zu suchen, zieht jeder seine Zäune hoch und macht die Grenzen dicht, egal wie es dem Nachbar und den Flüchtlingen geht.
Die Arbeitslosigkeit ist weiter im Steigen. Die wirtschaftlichen Aussichten im Sinken. Und der Schuldenberg wächst weiter. Es hilft hier wenig, auf die Politiker zu schimpfen. Hätten wir eine Lösung für alle diese Probleme?
Da kann man nur noch beten…. Steht es schon so schlimm um den Patienten, um uns? Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Ehrlichkeit brauchen wir, keine billigen Parolen. Hass und Ängste schüren hat noch nie geholfen. Was es heute braucht? Zusammenstehen! Aufeinander schauen! Füreinander ein Herz haben! Auch für die Notleidenden! Und beten hilft auf jeden Fall!
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