Syrische Flüchtlingskinder in ihrer eigenen Schule in Kairo. Direktor Shahla bestätigt: „Alle hier würden nach Syrien zurückkehren, wenn es Frieden gibt.“
Syrische Flüchtlingskinder in ihrer eigenen Schule in Kairo. Direktor Shahla bestätigt: „Alle hier würden nach Syrien zurückkehren, wenn es Frieden gibt.“
Die Caritas unterstützt in Kairo eine Schule, die syrische Flüchtlinge selbst ins Leben riefen. 700 Kinder bekommen dort eine neue Chance.
Ein halbfertiges Einkaufszentrum in der „6th of October City“, einem Außenbezirk von Kairo. In diesen Stadtteil hat es tausende syrische Flüchtlingsfamilien verschlagen, die in Ägypten Aufnahme fanden.
Im Erdgeschoss des Einkaufszentrums gibt es einige Geschäfte, im ersten Stock haben die syrischen Flüchtlinge die leerstehenden Räumlichkeiten in eine Schule verwandelt.
Die Behörden dulden die selbst gegründete Schule. Die syrischen Flüchtlingskinder sind zwar offiziell in einer ägyptischen Schule eingeschrieben, legen dort aber nur ihre Prüfungen ab. Der Unterricht erfolgt in der eigenen Schule im Einkaufszentrum, wie deren Direktor Amir Shahla erklärt.
Rund 700 Kinder würden die Schule besuchen, erzählt Shahla nicht ohne Stolz.
Eine zweite derartige Schule gibt es in Alexandria mit 300 Schülern. Insgesamt würden 100 syrische Lehrer und weitere Mitarbeiter beschäftigt.
Dem Unterricht in öffentlichen ägyptischen Schulen zu folgen ist für syrische Flüchtlingskinder sehr schwer.
Viele hätten wegen des Krieges und der Flucht oft viele Monate, ja sogar Jahre, keine Schule besucht. Fast alle seien auch in der einen oder anderen Art traumatisiert, und zudem sei der syrische Dialekt des Arabischen ein anderer als in Ägypten, was zu Verständigungsproblemen führe, sagt Direktor Shahla.
Ganz abgesehen davon fühlten sich die Syrer in Ägypten zunehmend unwohl und nicht mehr so willkommen wie noch vor einigen Jahren, als der Krieg in Syrien ausgebrochen war.
Die syrischen Lehrer an seiner Schule wüssten jedenfalls um all diese Probleme ihrer Schützlinge und könnten viel besser darauf eingehen, betont der Direktor.
Unterstützt wird die Schule von der Hilfsorganisation „StARS“ (St. Andrews Refugee Services“), die wiederum von der Caritas Österreich mitfinanziert wird.
Als Caritas-Präsident Michael Landau die Schule besucht, gibt der sechsjährige Riad ein Lied über seine Heimat Syrien zum Besten, es wird ganz still im Saal. Die Augen der Mütter, aber auch der anwesenden Männer füllen sich mit Tränen.
Auch ohne ein Wort Arabisch zu verstehen wird klar, „dass niemand freiwillig und gerne seine Heimat verlässt“, zeigt sich Michael Landau sichtlich bewegt.
Und Direktor Shahla bestätigt: „Alle hier würden nach Syrien zurückkehren, wenn es Frieden gibt.“
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