Die Demutsgeste der Fußwaschung ging nach dem Bericht des Johannesevangeliums dem Letzten Abendmahl voraus, dabei wusch Jesus seinen Jüngern die Füße.
Die Demutsgeste der Fußwaschung ging nach dem Bericht des Johannesevangeliums dem Letzten Abendmahl voraus, dabei wusch Jesus seinen Jüngern die Füße.
Franziskus wird zwölf jungen Migranten die Füße waschen.
Papst Franziskus wird am Gründonnerstagnachmittag, 24. März 2016 im staatlichen Flüchtlingszentrum "Centro di Accoglienza per Richiedenti Asilo" (CARA) von Castelnuovo nördlich von Rom die Gründonnerstagsliturgie feiern und dabei zwölf jungen Migranten die Füße waschen.
Dies berichtete der Präsident des vatikanischen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, am Dienstag italienischen Medien. Nach den Anschlägen in Brüssel werde der Papst das Programm für die Osterwoche nicht ändern, so Fisichella. Das CARA in Portonuovo ist das größte Flüchtlingszentrum Italiens und beherbergt 900 "Boat people", die auf Lampedusa angekommen waren. Ein großer Teil der Untergebrachten stammt aus Afrika.
Vor dem Besuch des Papstes schickte der Vatikan 200 große Ostereier, ein Schachbrett aus Holz und mehrere signierte Fuß- und Baseballbälle als Geschenke in das Flüchtlingsheim. Ein muslimischer Flüchtling aus der Einrichtung hatte nach Angaben des katholischen Fernsehsenders "Tv 2000" nach den Attentaten von Belgien in einem Brief an den Papst geschrieben. "Ich möchte Papst Franziskus sagen, dass Muslime keine Terroristen sind. Es tut mir leid, was in Frankreich und Belgien passiert ist", formulierte der Senegalese.
Die Demutsgeste der Fußwaschung ging nach dem Bericht des Johannesevangeliums dem Letzten Abendmahl voraus, dabei wusch Jesus seinen Jüngern die Füße. Dass Franziskus in den vergangenen Jahren auch Frauen - und sogar einer Muslimin - die Füße wusch, hatte zu Aufregung in konservativen Kreisen gesorgt. Denn damit setzte sich Franziskus über das Kirchenrecht hinweg, das bis vor kurzem nur männliche Katholiken zu diesem Ritus zuließ. Auch Franziskus' Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) hatten in ihrer Amtszeit nur Bischöfen und Priestern die Füße gewaschen.
Franziskus änderte daraufhin die betreffende Vorschrift zu Jahresbeginn in einem Punkt: das Kirchenrecht lässt jetzt ausdrücklich auch Frauen zu. Eine entsprechende Änderung des Ritus wurde am 1. März auch in dem Amtsblättern der deutschen Diözesen veröffentlicht.
Erst vor 61 Jahren hatte Papst Pius XII. das jahrhundertealte, ursprünglich am Gründonnerstagmorgen vollzogene Ritual als möglichen Bestandteil der Abendmahlsmesse festgeschrieben. Im Römischen Messbuch von 1970 war ausdrücklich nur von männlichen Teilnehmern die Rede. Das bestätigte 1988 ein Rundschreiben der Gottesdienstkongregation mit dem Titel "Über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung". In Deutschland und anderen Ländern war es allerdings bereits bisher in vielen Gemeinden üblich, an dem Ritual auch Frauen zu beteiligen.