"Von weihnachtlichem Frieden ist oft so wenig zu spüren. Sind die Erwartungen zu hoch? Angst vor Enttäuschungen?", fragt Kardinal Christoph Schönborn.
"Von weihnachtlichem Frieden ist oft so wenig zu spüren. Sind die Erwartungen zu hoch? Angst vor Enttäuschungen?", fragt Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 21. Dezember 2018.
Alle Jahre wieder - Weihnachten, das Fest der Liebe, hohe Erwartungen, viel Stress, und dann oft auch Streit, selbst in den sogenannten „besten Familien“. Von weihnachtlichem Frieden ist oft so wenig zu spüren. Sind die Erwartungen zu hoch? Angst vor Enttäuschungen? Stressgeplagte Eltern sorgen für Ehekrach, Familienstreit, Beziehungskrisen. Die Nerven liegen oft blank vor dem Heiligen Abend. Und manche wünschen sich, dass Weihnachten bald vorbei ist.
Weihnachtsfrieden in der Kirche? Es sieht wieder einmal nicht danach aus. Streit wird offen ausgetragen. Statt zuerst miteinander zu reden, reden wir übereinander.
Wer hat was versäumt? Wo wurde was falsch gemacht? Wir predigen den Weihnachtsfrieden - den anderen! Und schaffen es nicht, in der Familie der Kirche Konflikte friedlich zu klären und zu lösen. Nun hat aber Papst Franziskus selber eingegriffen und uns, der Kirche in Österreich gesagt: Redet miteinander! Klärt die Dinge ehrlich und ohne gegenseitige Schuldzuweisungen. Kehrt nichts unter den Teppich, und gebt den Menschen kein Ärgernis. Ob bald der vielgepriesene Weihnachtsfrieden einkehren wird – auch in der Kirche? Ich hoffe sehr!