Alois Kremar Can. Reg.
*15. Januar 1908 Wien
+ 3. April 1945 Tattendorf
hoffnungszeuge
*15. Januar 1908 Wien
+ 3. April 1945 Tattendorf
hoffnungszeuge
Gerhard Fischer-Ledenice
Alois Kremar, geboren am 15. Januar 1908 in Wien, stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Schon als Kind verlor er seinen Vater, Postbeamter Roman Kremar, und wurde von seiner Mutter Juliane geb. Silipp großgezogen.
Nach dem Besuch der Volksschule erhielt Kremar eine musikalische und geistliche Bildung als Sängerknabe im Stift Zwettel und später Klosterneuburg und schloss seine Schulzeit mit der Matura 1926 ab. Im gleichen Jahr trat er in das Stift Klosterneuburg ein und legte 1931 seine ewigen Gelübde ab. Ein Jahr später wurde er zum Priester geweiht und wirkte zunächst als Kooperator in Meidling und als Pfarrverweser in Götzendorf.
1938 übernahm Kremar die Pfarrstelle in Tattendorf, wo er sich als engagierter Seelsorger erwies. Trotz der bedrückenden politischen Umstände der Zeit leistete er aufopferungsvolle Arbeit für seine Gemeinde. Auch eine Hausdurchsuchung 1940 durch die NS-Behörden konnte ihn nicht von seinem Weg abbringen.
Im Dezember 1944 sandte Kremar Weihnachtswünsche an den späteren Propst Gebhard Koberger und
„auch die besten Wünsche für das Jahr der Entscheidung (nach meiner bescheidenen Meinung), daß Du auch das noch gut überlebst“.
Koberger sollte dieses Jahr tatsächlich überleben – Kremar jedoch nicht.
Am 3. April 1945 wurde Kremar bei der Besetzung Tattendorfs durch sowjetische Soldaten erschossen, als er mutig Frauen und Mädchen im Pfarrhaus Schutz bot.
Die Pfarrchronik berichtet:
„In der Nacht zum Osterdienstag (3. April) machten die Bewohner … die Bekanntschaft mit den Befreiern.“
„Das Furchtbare kam aber dann erst mit Tagesanbruch, als die eigentlichen Kampftruppen schon durchgezogen waren und der sogenannte Tross nachkam und seinerseits zu 'wirken' begann.“
„Sie eilten nun hin und her, nirgends ihres Lebens sicher, und so flüchtete auch eine größere Anzahl, hauptsächlich Frauen und Mädchen, in den Pfarrhof in der festen Überzeugung, bei ihrem Pfarrer Schutz und Sicherheit zu finden.“
Die brutalen Umstände seines Todes und seine Selbstlosigkeit ließen ihn zu einem symbolischen "guten Hirten" werden, der für seine "Schafe" sein Leben gab.
… die Russen vermuteten im Pfarrhof ein militärisches Objekt .... Sie begannen auf den Pfarrer einzuschreien, worauf die Leute aus dem Keller zu flüchten versuchten. Als nun einer der Soldaten nach einem flüchtenden jungen Mädchen langte und es an sich zu ziehen versuchte, drängte ihn Mitbruder Alois ab. Zornig über diese Einmischung, gab der Soldat einen Schuss auf den Pfarrer ab, der dessen Unterleib durchbohrte. In der allgemeinen Verwirrung flüchtete nun alles, während der angeschossene Pfarrer in den Keller hinunterwankte. In kurzer Reihenfolge fielen dann noch zwei Schüsse.
Die Bevölkerung Tattendorfs erwies ihm große Ehre: Zwei mutige Dorfbewohner bargen seinen Leichnam und begruben ihn zunächst provisorisch. Im Oktober 1945 wurde Kremar in einer feierlichen Zeremonie in das Pfarrgrab umgebettet, begleitet von zahlreichen Gläubigen. Sein Andenken lebt in der Gemeinde fort, die ihn als selbstlosen Hirten verehrt, was auch eine Gedenkfeier 1995 bezeugte.
Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von Alois Kremar aufspüren kann
Unweit der Altlerchenfelder Kirche verbrachte er die allerersten Jahre bis zum Internat in Zwettl. (Mentergasse 13)
Im Stift Klosterneuburg absolvierte er seine Schulausbildung und trat ins Stift ein, studierte,... (Stiftsplatz 1)
In der Pfarre Meidling, einer klassischen Klosterneuburger Pfarre war er einige Jahre Kaplan. (Albrechtsbergerg. 6)
Eine recht kurze Zeit war er als Priester in Götzendorf eingesetzt (Hauptstr. 13).
Im Pfarrhof hoffte er die Frauen des Ortes schützen zu können, viel den Soldaten der Roten Armee aber selbst zum Opfer und starb die Kellerstiege herabfallend an den wunden, die die Soldateska ihm im Zorn zufügte (Kirchengasse 11)
Im Andenken an Ihn gibt es gleich ums Eck von der Kirche eine kleine ruhige Seitengasse unweit der Rebstöcke, die sein Andecken hoch hält ...
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von Gerhard Fischer-Ledenice:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Es gibt wohl keinen Ort, der so eindringlich aufzeigt, wie tragisch der Bolschewismus und die Ablehnung Gottes ist, wie Fatima - die Reaktion darauf in wenigen Zeilen im Gebet des Engels zusammengefasst.
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Stift Klosterneuburg |
Stift Klosterneuburg Stiftsplatz 1, 3400 Klosterneuburg +43 2243 411-0 praelatur@stift-klosterneuburg.at stift-klosterneuburg.at |
Pfarre Tattendorf |
Kircheng. 11 2523 Tattendorf +43 (676) 971 45 87 kontakt@pfarre-tattendorf.at erzdioezese-wien.at/tattendorf |
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... ein hoffnungsschimmer ist, wenn ...
...es mim Herrn erwägen, hier in der stillen Kirche. Sie ist ein guter, geeigneter Ort dafür...