Dr.Dr. Heinrich Maier
* 16. Februar in Großweikersdorf
† 22. März 1945 in Wien
hoffnungszeuge
* 16. Februar in Großweikersdorf
† 22. März 1945 in Wien
hoffnungszeuge
Kaplan Heinrich Maier
Heinrich Maier wurde am 16. Februar 1908 in Großweikersdorf, Niederösterreich, als Sohn eines Eisenbahners geboren. Nach seiner Schulausbildung an den Gymnasien in St. Pölten und Leoben trat er 1926 in das Priesterseminar in Wien ein. Maier studierte an der Universität Wien sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom als Studienkollege Kardinal Königs, wo er 1930 mit dem Doktorat in Philosophie abschloss. 1932 wurde er im Wiener Stephansdom zum Priester geweiht.
Maier war Kaplan in Schwarzau am Steinfeld, Reichenau, Mödling und schließlich in der Pfarre Wien-Gersthof. Ab 1936 unterrichtete er Religion in der Technischen Schule Mödling und in Albertus Magnus, bis der Nationalsozialismus 1938 den Religionsunterricht abschaffte und Maier seine Lehrtätigkeit aufgeben musste. Während dieser Zeit vertiefte er seine theologischen Studien und promovierte 1942 zum zweiten Mal.
Aus dem Bericht des Sekretariats der bischöflichen Klerusstellen über das Jahr 1945
Die Gerichtsverhandlung hat unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, weshalb nicht konkret angegeben werden kann, was ihm zu Last gelegt wurde. Er soll die Schuld aller seiner Mitangeklagten auf sich genommen und auf den Vorsitzenden einen solchen Eindruck gemacht haben, dass diesem aller Spott, mit dem er sonst sehr freigiebig war, auf den Lippen erstarb.
Maier war eine herausragende Persönlichkeit, die sich besonders für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen einsetzte. In der Jugendarbeit und bei den Pfadfindern brachte er sich so ein, dass Zeitzeugen ihn mit folgenden Worten beschreiben:
- „ein echter Kumpel“,
- „ein froher Mensch“ und
- „treffsicherer Fußballspieler.“
Er war nicht nur charismatischer und kontaktfreudig Priester, sondern auch von tiefem patriotischem Empfinden für Österreich geprägt und politisch aktiv, was ihn zu einem entschlossenen Gegner des nationalsozialistischen Regimes machte.
Ab 1940 engagierte sich Maier im Widerstand. Zusammen mit Franz Josef Messner und Walter Caldonazzi gründete er eine Widerstandsgruppe. Diese Gruppe spielte eine zentrale Rolle im österreichischen Widerstand und lieferte den Alliierten wichtige Informationen über deutsche Rüstungsbetriebe, darunter Details über die V-2-Raketenproduktion. Diese Informationen führten zu gezielten Luftangriffen, die die Kriegsmaschinerie des Dritten Reiches schwächten. Maier hoffte, durch diese Aktionen das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern und Österreichs Unabhängigkeit wiederherzustellen.
Aus der Pfarrchronik:
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die Pfarrgemeinde am 28. März 1944, den Schmerzensfreitag die Tatsache: Heute Früh, nach der heiligen Messe, wurde unser Kaplan Dr.Dr. Heinrich Maier in der Sakristei von der Gestapo verhaftet.
Im März 1944 wurde Heinrich Maier von der Gestapo verhaftet und brutal verhört. Trotz Folter verriet er keine Mitstreiter und nahm die Schuld auf sich.
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Alfred Missong im ORF:
Verwundert fragt ...der Blutrichter den Kaplan ...: „Was bekommen Sie, dass sie die Schuld anderer auf sich nehmen?“
... der Priester antwortet ...: „Herr Rat, ich werde wohl nichts mehr brauchen.“
Im Oktober 1944 wurde er vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Zwischenzeitlich für weitere Verhöre ins KZ Mauthausen verlegt, wo er schrecklich misshandelt wurde.
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Lois Weinberger (Bundesminister und Vizebürgermeister von Wien):
"Es sei noch ergänzend bemerkt, dass Maier nach Mauthausen gebracht wurde, um durch Folterungen – so wurde er unbekleidet am Fensterkreuz festgebunden – Geständnisse aus ihm heraus zu pressen, was den Henkern jedoch nie gelang.“
Zusammen mit Leopold Figl, Felix Hurdes und Lois Weinberger wurde er zurück nach Wien ins Landesgericht verlegt um am 22. März 1945 bei der letzten regulären Exekution des Nazi-Regimes in Wien hingerichtet zu werden. Seine letzten Worte waren:
„Es lebe Christus, der König!
Es lebe Österreich!“
Maier gilt als einer der herausragenden katholischen Widerstandskämpfer Österreichs, der für seine Überzeugungen und für die Freiheit seines Landes sein Leben opferte. Sein Grab befindet sich auf dem Neustifter Friedhof in Wien.
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Orte auf den hoffnungspilgerwegen, an denen man den Lebensweg von Kaplan Heinrich Maier aufspüren kann
soll der Kaplan gewesen sein. Eine wichtige Fertigkeit nicht nur im Ballspiel-Käfig am Platz vor der Gersthofer Kirche...
so wie man sie bei den Pfadfindern findet, Freundschaften fürs Leben, eine gute Zeit mit der Jugend verbracht, wie der Kaplan, ein froher Mensch, an den sich die Jugendlichen noch lange erinnerten, ...
wie Kaplan Maier, Zeit haben für Jugendliche, mit Ihnen Freizeit verbringen, beim Ballspiel, in der (Groß-) Famile ..., oder sich Zeit nehmen fürs Gebet in der offenen Kirche für die Jugend, dass sie neue Hoffnung schöpfen möge ...
Geboren in Großweikersdorf, wo der Vater bei den Staatsbahnen gerade Dienst versah, eine Gedenktafel in der Pfarrkirche erinnert an ihn (3701, Hauptplatz)
Um Priester werden zu können, ging er nach Wien ins Priesterseminar (Boltzmanngasse)
Seine kaisertreue CV-Verbindung hatte vor der Nazi-Zeit ihre Bude in der Lerchenfelder Straße (14)
Nach dem Verbot & dem Neustart nach dem 2. Weltkrieg ist die Nibelungia jetzt in der Breite Gasse (16).
Im Stephansdom wurde er, wie die meisten Wiener Priester geweiht. Der priesterlichen Opfer der Nazis wird dort mit einer Gedenktafel gedacht.
In der Pension sind die Eltern Maier nach Favoriten gezogen, so war St. Anton die Heimatpfarre, wo die Primiz gefeiert wurde (Antonsplatz)
Erste Kaplansstelle in Schwarzau am Steinfeld (2625)
Wenige Monate Kaplan in Reichenau (2625)
In der Pfarre St. Otmar in Mödling war er als Kaplan in der Jugendarbeit aktiv. (2340, Pfarrgasse)
Lehrer an der Höheren Technischen Lehranstalt in Mödling (2625, Technikerstraße)
Die Mödlinger Pfarrchronik berichtet: "... ein herzlicher Abschiedsabend im Babenbergerhof bereitet worden, der sehr gut besucht war und von seiner großen Beliebtheit Zeugnis gibt." (2340)
Die Pfarre Gersthof war die letzten Jahre seines Lebens Wirkungsstätte, wo seiner auch mit einem kopflosen Denkmal gedacht wird (Bischof Faber Pl. 7)
als großer Freund der Jugend war er begeisteter Religionslehrer - in der nahegelegenen katholischen Albertus Magnus Schule. (Semperstraße 45)
Als die Nazis Religionsunterricht verboten hatten, wurde er auch Kirchenrektor der Nepomuk-Kapelle (Gersthoferstr. 129)
Das heutige Landesgericht war für die meisten Märtyrer der Nazi-Zeit der Ort ihrer Todeszelle und Hinrichtung. (Landesgerichtsstraße 11)
Zur Erinnerung an die Priester, die Mauthausen erlitten hatten, gibt es ein Glasfenster in der Votivkirche, auf dem man ihn erkennen kann (Roosevelt Platz)
.. als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen.
Papst Franziskus in "Spes non confundit"
Die Heiligen Stätten des Jubiläums in der Nähe der Orte des Lebens und Wirkens von Kaplan Heinrich Maier:
Es gibt (von Pfarren, Gruppen + Co.) vorbereitete Pilgerrouten für hoffnungspilgernde, die Koordinaten kann man sich einfach aufs Smartphone runterladen:
Das tägliche Gebet eines anderen Märtyrers des Nazionalsozialismus, der im selben Konzentrationslager war, in Mauthausen.
Offene Kirche |
1010 Wien, Stephanspl. 6/5/503 +43/664/5155267 n.haselsteiner@edw.or.at |
Pfarre Gersthof |
Pfarrhaus, Bischof Faber Platz 7 pfarregersthof.at sekretariat@PfarreGersthof.at +43 (1) 479 22 92 |
Schwarzau (Hl. Stätte) |
Pfarre Schwarzau am Steinfeld |
Nibelungia |
KÖStV Nibelungia Wien Breite Gasse 16 1070 Wien 01 522 3565 chc@nibelungia.at nibelungia.at |
LINKS |
Bücher |
Gefangener 2959 |
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... ein hoffnungsschimmer für die Jugend zu sein, da und dort lädt ein in offenen Kirchen platzierter Ball & QR-Code dazu ein sich auf die Geschichte von Kaplan Heinrich Maier einzulassen & sich zu überlegen, welche Jugendlichen gerade Zeit und Ermutigung bräuchten, um selber so zu einem hoffnungsschimmer zu werden - die stille Kirche, ist ein guter Ort nachzusinnen & es mit dem Herrn zu besprechen...