Die von einem überkonfessionellen Verein durch einen Ausbildungslehrgang 2011 auch hierzulande eingeführte Methode der "Bindungsanalyse" fördere die Mutter-Kind-Beziehung zum Wohl aller Beteiligten schon vor der Geburt.
Die von einem überkonfessionellen Verein durch einen Ausbildungslehrgang 2011 auch hierzulande eingeführte Methode der "Bindungsanalyse" fördere die Mutter-Kind-Beziehung zum Wohl aller Beteiligten schon vor der Geburt.
"Bindungsanalyse" fördert Mutter-Kindbeziehung zum Wohl aller Beteiligten schon vor der Geburt.
Die "Aktion Leben" setzt sich für mehr vorgeburtliche Beziehungsförderung in Österreich ein. Die von dem überkonfessionellen Verein durch einen Ausbildungslehrgang 2011 auch hierzulande eingeführte Methode der "Bindungsanalyse" fördere die Mutter-Kind-Beziehung zum Wohl aller Beteiligten schon vor der Geburt, erklärte Generalsekretärin Martina Kronthaler bei einer gemeinsam mit dem Institut für Familienforschung (ÖIF) veranstalteten Pressekonferenz am Dienstag, 24. Mai 2016 in Wien.
Möglichst viele Schwangere sollten Zugang zu der in anderen Ländern bewährten Methode haben, deshalb appelliere die "Aktion Leben" an die Gesundheitspolitik in Bund und Ländern, dafür öffentliche Mittel zur Verfügung zu stellen.
Eine von der "Aktion Leben" beauftragte und vom Wissenschaftsministerium co-finanzierte qualitative Studie von Sabine Buchebner-Ferstl und Christine Geserick, beide Mitarbeiterinnen am ÖIF an der Uni Wien, untermauert den Wert der von ungarischen Psychoanalytikern entwickelten "Bindungsanalyse". Dabei nehmen schwangere Frauen an einem längeren, von Fachkräften begleiteten Prozess mit regelmäßigen Sitzungen teil, bei dem sie in Kontakt zum Kind in ihrem Mutterleib treten und eine positive Beziehung aufbauen. Auch werdende Väter sind manchmal dabei.
Die neun von den Studienautorinnen befragten Frauen erklärten übereinstimmend, dass ihnen dieses Angebot in mehrfacher Hinsicht gut tat: Sie fühlten sich besser vorbereitet auf die Geburt, bekundeten eine gestärkte Vertrautheit zu ihrem Kind und sahen die psychotherapeutische Begleitung als Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung. Motiviert waren sie vielfach vom Wunsch nach einer schnellen, komplikationslosen Geburt - was in der Mehrzahl der Fälle auch der Fall war. Freilich sei die "Bindungsanalyse" keine Garantie für eine "leichte Zwei-Stunden-Geburt", schränkten die Studienautorinnen ein.
Bedauern äußerte nicht nur die "Aktion Leben", sondern auch die Frauen mit der Erfahrung einer "Bindungsanalyse", dass dieses von den Krankenkassen nicht unterstützte Angebot in Österreich weithin ein "Eliteprogramm" ist. Die aus dem ersten Lehrgang hervorgegangenen 24 Bindungsanalytikerinnen sind überwiegend im Raum Wien ansässig, in Westösterreich ist die Methode fast unbekannt. Vor allem in Deutschland, aber auch in der Schweiz, in Belgien oder Italien ist die Methode aber bereits verbreitet. Laut Martina Kronthaler gibt es bereits eine längere Liste von Interessentinnen an einem Folgelehrgang in Österreich, Zielgruppe sind Berufsfelder wie Psychotherapie, Ärzte und Hebammen. Für die Finanzierung der Ausbildung brauche ein Spendenverein wie die "Aktion Leben" allerdings Partner, die es derzeit noch nicht gebe.
Die "Aktion Leben" werde sich dennoch konsequent für eine flächendeckende Etablierung der vorgeburtlichen Beziehungsförderung stark machen; zumindest im Familienministerium erwartet man dabei offene Ohren. Schwieriger dürfte es im nun von Ministerin Sabine Oberhauser mitgeleiteten Frauenressort sein - die Gesundheitsministerin habe sich bisher wenig interessiert an einem Gespräch mit der "Aktion Leben" gezeigt - Termin gab es noch keinen. "Aber wir bleiben am Ball", versicherte Kronthaler.
Ihre Überzeugung: "Bindungsanalyse" nützt nicht nur den unmittelbar Betroffenen, sondern der Gesellschaft insgesamt; fördere sie doch einen Weg "weg von Aggression und Gewalt hin zu Empathie und Verständnis für die Menschen, mit denen wir zusammenleben".
Christine Loidl, die als Schwangerenberaterin und Bindungsanalytikerin für die "Aktion Leben" tätig ist, bestätigt dies: Viele psychische Störungen und Konflikte hätten ihre Wurzeln bereits in der pränatalen Lebensphase. Es gelte auf Prävention statt Therapie zu setzen.