Katholischer Gottesdienst im byzantinischen Ritus aus Eisenstadt
Katholischer Gottesdienst im byzantinischen Ritus aus Eisenstadt
Am kommenden Sonntag, den 12. Mai 2024 überträgt ServusTV von 8:40 bis 10:00 Uhr die Eucharistiefeier aus der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde Eisenstadt. Die Liturgie im byzantinischen Ritus wird von Univ. Prof. Thomas Németh geleitet.
Am kommenden Sonntag, den 12. Mai, wird von 8:40 bis 10:00 Uhr auf ServusTV die Eucharistiefeier zum 7. Ostersonntag aus der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde Eisenstadt übertragen. Der Liturgie im byzantinischen Ritus wird Thomas Németh, Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und Professor für Theologie des christlichen Ostens an der Universität Wien, in der Antoniuskirche der Barmherzigen Brüder vorstehen. Sie wird größtenteils in deutscher, teilweise aber auch in ukrainischer Sprache gefeiert. Als Diakon wirkt Siluan Gall, einer der diesjährigen Priesteramtskandidaten aus dem Wiener Priesterseminar und ebenfalls Angehöriger der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche.
Die Übertragung von Gottesdiensten im byzantinischen Ritus im österreichischen Fernsehen ist eine Seltenheit, obwohl die orthodoxen, orientalischen und unierten Kirchen seit Jahrhunderten in Österreich präsent sind und ihre Gemeinden in den letzten zwei Jahrzehnten außerordentlich gewachsen sind.
Die katholische Kirche ist nicht mit der römisch-katholischen Tradition gleichzusetzen. Zu ihr gehören etwa zwanzig Ostkirchen "eigenen Rechts" mit unterschiedlichen theologischen, liturgischen, spirituellen und kanonischen Traditionen. Die zahlenmäßig größten unter ihnen sind die ukrainische griechisch katholische Kirche, die der byzantinischen Tradition angehört, sowie die syromalabarische Kirche, die der ostsyrischen Tradition folgt. Die Kirchen „sui iuris“ verfügen über eigene liturgische, rechtliche und spirituelle Traditionen, die sie mit anderen nicht-katholischen Ostkirchen teilen. Kardinal Christoph Schönborn ist als Ordinarius Bischof für alle Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich. Zu ihnen gehören die katholischen Kirchen des byzantinischen, des armenischen, chaldäischen, maronitischen, syromalabarischen und syromalankarischen Ritus.
Die größte unter ihnen ist die ukrainische griechisch katholische Kirche. Ihre Geschichte ist dank der großzügigen Förderung durch die Habsburger eng mit Österreich und besonders mit Wien verbunden. Kaiserin Maria Theresia gründete ein bedeutsames Priesterseminar für die "ruthenischen" Katholiken, wie man die Ukrainer damals allgemein nannte. Ihr Sohn Joseph II. gründete vor fast genau 250 Jahren die griechisch katholische Pfarre an der Kirche St. Barbara in der Wiener Innenstadt, die bis heute Zentralpfarre aller Katholiken des byzantinischen Ritus im gesamten Bundesgebiet ist.
Die anhaltende russische Aggression hat zu einem deutlichen Wachstum der ukrainischen griechisch katholischen Community in ganz Österreich und damit auch zu einem erhöhten Bedarf an Seelsorgern und Gottesdienststätten geführt.