(v.l.) Markus Langer, Hubert Petrasch, Rainald Tippow, Corinna Turner, Martin Wiesauer, Anja Appel, Andreas Frank,
(v.l.) Markus Langer, Hubert Petrasch, Rainald Tippow, Corinna Turner, Martin Wiesauer, Anja Appel, Andreas Frank,
Bunte Ostereier, der Osterhase, die blühende Natur, die Hoffnung, dass es nach dem Tod weitergeht, das Ende des Fastens... Es gibt viele Emotionen und Erinnerungen, die Menschen mit dem Osterfest in Verbindung bringen:
Vorweg möchte ich Ihnen als Redakteur und Mensch Markus Langer meine ganz persönlichen Gedanken mitgeben. Für mich persönlich vermittelt Ostern ein wunderschönes neues Lebensgefühl. Das Fest hilft mir zu verstehen, dass viele Dinge, mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen, nicht alles im Leben sind. Es geht eindeutig um mehr.
Zu Ostern feiern wir das Größere im Leben! Dieses wichtigste christliche Fest liefert mir die Hoffnung, dass es nach dem Tod weitergeht und dass Gott immer für das Leben steht.
Ostern bringt das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels, die Hoffnung auf das Gute in dieser Welt und das Vertrauen in Gott, der uns kennt und mag, so wie wir sind. Und weil Gott uns Menschen liebt, möchte er uns immer wieder einen Neuanfang schenken. Ostern ist damit meiner Meinung nach auch DIE Chance schlechthin für einen bewussten und aktiven Wendepunkt in unserem Leben.
Wenn wir einander „Frohe Ostern“ wünschen, dann wünschen wir uns gegenseitig dieses neue Lebensgefühl, das mit der Auferstehung Jesu in die Welt gekommen ist. Und wir wünschen dem Gegenüber die Begegnung mit dem lebendigen Jesus.
Und Ostern ist auch immer ein Fest der Freude, das wir ganz stark mit unseren Kindheitserinnerungen in Verbindung bringen, wie eine Umfrage bei kirchlichen Mitarbeitern zeigt:
Für mich ist Ostern das zentrale Fest unseres Glaubens. Die Mitfeier von Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternacht ermöglichen mir ein tiefes „Eintauchen“ und Verinnerlichen der wichtigsten Glaubensgeheimnisse: das letzte Abendmahl, Tod und Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Er ist es, der mein Leben trägt und ihm einen letzten Sinn gibt.
Die Karliturgie hat mich als kleinen Ministranten schon immer sehr fasziniert, weil sie so anders war: Das festliche Geläute am Gründonnerstag zum Gloria, das Liegen des Pfarrers vor dem Altar und die gesungene Passion am Karfreitag.
Besonders beeindruckt hat mich immer das Osterfeuer am Karsamstag vor der Kirche und der „Einzug“ der Osterkerze in die ganz dunkle Kirche. „Christus das Licht“ wurde und wird hier wirklich erlebbar.
Ostern ist der Grund, warum ich Christ bin. Ein Gott, der Mensch geworden ist, der mit uns lebt, der solidarisch in allen Katastrophen der Menschen da ist, lebt vor: Der Tod hat für den Menschen nicht das letzte Wort.
Was gibt es Großartigeres? Was kann größere Gelassenheit bewirken? Und was könnte Humor und Spiritualität besser beflügeln als diese Hoffnung, die größer ist als jeder Optimismus?
Ostern war immer wunderbar. Interessant, dass das Wetter in meiner Erinnerung immer schön war, sonnig und warm. Heute noch sehe ich das Spiel des Sonnenlichts an der Kirchenwand am Morgen des Ostersonntags.
Erst später dann, in der Zeit der Katholischen Jugend, kam die stimmungsvolle, lange, aber nie zu lange Osternachtfeier dazu. Osterfeuer, Osterkerze in der finsteren Kirche, dann hunderte Kerzen und der Weihrauchduft; feiern und beten mit vielen Freunden.
Übrigens: Osternester wurden im Garten gesucht, da waren meine Geschwister und ich schon lange erwachsen, so lange meine Eltern am Leben waren. Dass sie jetzt schon viele Jahre im ewigen Ostern sind, ist natürlich genauso wunderbar.
Ostern ist für mich das Fest der Hoffnung! Obwohl alles zu Ende schien, gibt es plötzlich einen neuen Anfang, eine eigentlich rational nicht zu erwartende Hoffnung und Verheißung.
Ich bin froh, dass ich in einem Land lebe, wo man dieses vielversprechende Neuanfangen auch in der Natur sehen kann. Selbst in diesem Jahr, wo es so lange kalt ist und das Osterfest recht früh ist, werden die Tage um Ostern herum endlich heller und länger. Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis es alles wieder in Fülle gibt.
In meiner Kindheit war Ostern ein Fest des frühen Morgens. Mein kleiner Bruder und ich waren oft schon im Dunkeln munter und versuchten den Osterhasen zu erwischen.
Merkwürdigerweise kam der aber immer erst, wenn wir in der Kindermesse gewesen waren. Mein Bruder hatte daher feste Pläne, die Messe zu schwänzen, um sich auf die Lauer zu legen.
Die Klosterschwester, die uns aus dem Kindergarten gut kannte, hätte unser Fehlen in der Messe aber sicher bemerkt und gleich bei der Oma nachgefragt, was los ist. Daher habe ich mich nie getraut, die Messe zu schwänzen und auch brav dafür gesorgt, dass mein Bruder bis heute nicht ganz sicher weiß, wie der Osterhase das mit den vielen Eiern macht.
Die Tage der Karwoche sind für mich eine Zeit der Stille, der Vergegenwärtigung des Lebens von Jesus; sich seine Leidensgeschichte, seinen Kreuzweg und seinen Tod zu vergegenwärtigen und auszuhalten ist mir wichtig.
Die Grabesstille gibt Gelegenheit, in unserer hektischen Gegenwart innezuhalten und über das eigene Leben nachzudenken. Doch dann in der Osternacht, das Osterfeuer, das Licht der Osterkerze, die Feier der Auferstehung und das Halleluja lassen die Freude, dass auch wir durch Christus erlöst sind und der Tod „seinen Stachel“ verloren hat, eine echte persönliche Freude werden. Es gibt nichts Schöneres im ganzen Kirchenjahr für mich.
In meiner Kindheit war die Karwoche vom Ministrantendienst in der Kirche und dem „Ratschengehen“ bestimmt. Als Jugendliche haben wir in der Hollabrunner Gartenstadtkirche mit viel Hingebung die Liturgie gestaltet. Dabei entstand auch eine Klagemauer für den Karfreitag aus 100 Hohlblockziegel und wir versuchten in der Osternacht mit einem Auferstehungstanz das biblische Geschehen mit allen Sinnen erlebbar zu machen.
Für mich bedeutet Ostern Kraftquelle, Neustart, Hoffnung auf das Gute. Nach der Zeit des Fastens und der innerlichen Einkehr ist das Osterfest wie das Öffnen einer Tür, um gestärkt hinauszutreten. Natürlich steht das auch im Zusammenhang mit der aufblühenden Natur, die unsere Hoffnung auf Erneuerung sichtbar und spürbar macht.
In mir werden genau diese Naturerinnerungen an aufbrechende Blüten, an das frische Grün der Bäume und das Sprießen der Tulpen im elterlichen Garten wach: die wiederkehrende Freude über das Leben.
Das Osterfest wurde bei uns zuhause säkular „gefeiert“, leider. Meine Eltern hatten eine schwierige Beziehung zur Kirche. So kam es, dass sie uns die Freude nicht vermitteln konnten. Ich durfte erst als Erwachsene erfahren, was Ostern bedeutet.
Ostern ist für mich ein großes Hoffnungsfest, es ist Freude über das geballte Hoffnungspotential, welches in Jesu lebt und nie mehr versiegen wird.
An dieser Tankstelle zapfe ich an und erzähle es weiter. Alle Sorgen und Ängste, selbst die extremstem Dunkelheiten, von denen ich erfahre, möchte ich noch mehr im Licht der Auferstehung sehen lernen.
In meiner Kindheit waren es die Schokoosterhasen, deren Geschmack unerreichbar war und deren Goldpapier so gut zur Frühlingssonne und zu den Blumen in unserem Garten am See passten.
In meiner Jugend war für mich der Ministrantendienst in der Osternacht der Höhepunkt.
Ostern - Jesus ist auferstanden!
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