Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems bitet ab dem kommenden Wintersemester 2022/23 den neuen Hochschullehrgang "Religion unterrichten in der Primarstufe" an.
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems bitet ab dem kommenden Wintersemester 2022/23 den neuen Hochschullehrgang "Religion unterrichten in der Primarstufe" an.
Wiener Schulamtsleiterin Pinz: Personalsituation besonders an Volksschulen besorgniserregend. Neuer Lehrgang an Kirchlicher Pädagogischer Hochschule Wien/Krems ermöglicht ab Wintersemester 2022/23 Quereinstieg zum Religionsunterricht.
Durch eine anstehende Pensionierungswelle droht ein Lehrkräftemangel beim Religionsunterricht. Wie die Leiterin des Interdiözesanen Amtes sowie des Schulamts der Erzdiözese Wien, Andrea Pinz, informierte, sind von den österreichweit 6.900 Religionspädagoginnen und -pädagogen mehr als die Hälfte älter als 50, 780 davon älter als 60 und in den kommenden Jahren in den Ruhestand tretend. Die 300 bis 350 Absolvierenden einer religionspädagogischen Ausbildung an einer Hochschule pro Jahr könnten die absehbare Lücke nicht schließen, sagte Pinz der "Kronen Zeitung" (1. August).
Die diözesanen Schulämter würden "mit Hochdruck" daran arbeiten, "die Pensionierungswelle abzufedern und genügend Lehrer zu finden", hieß es. So bietet die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ab dem kommenden Wintersemester 2022/23 den neuen Hochschullehrgang "Religion unterrichten in der Primarstufe" an. Mit diesem Lehrgang soll der Quereinstieg in den Beruf des Religionslehrers bzw. der Religionslehrerin in der Volksschule ermöglicht werden, wo die Personalsituation laut Pinz besonders besorgniserregend ist. Kurzfristig sei es unausweichlich, Religionsgruppen gemeinsam zu unterrichten oder das Fach als Blockunterricht anzubieten, sagte die kirchliche Schulverantwortliche der "Krone".
Als Gründe für den Personalmangel nannte Pinz, dass Berufseinsteigende oft Teilzeitarbeit bevorzugten, außerdem das nicht besonders hohe Image kirchlicher Berufe sowie die durch die Corona-Pandemie generell erschwerte Unterrichtstätigkeit pädagogisch Tätiger.
Trotz der Probleme liege das Augenmerk der kirchlichen Schulverantwortlichen darauf zu verhindern, "dass auch nur ein Kind keinen Religionsunterricht hat", wie Pinz der Zeitung sagte: "Wir lassen kein Kind allein."
Die KPH Wien/Krems hatte erst vor Kurzem über eine Maßnahme informiert, mit der ab Herbst dem Lehrkräftemangel entgegengewirkt wird: Die Teilnahme an dem viersemestrigen Lehrgang sei an keine facheinschlägige Vorausbildung gebunden und frei von Studiengebühren. Absolventinnen und Absolventen unterschiedlicher Konfessionen und Religionen könnten sofort in der Praxis eingesetzt werden. Zukünftige Religionslehrkräfte werden dabei Teile des Lehrganges miteinander belegen - mit "ökumenischem Mehrwert": So könnten sie bereits in der Ausbildung das Miteinander von Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit "erfahren, praktizieren und reflektieren".
Entstanden ist der Lehrgang in Zusammenarbeit der Religionsinstitute der KPH Wien/Krems, der Schulämter der Diözesen Wien und St. Pölten, der evangelischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der Freikirchen sowie der alevitischen, buddhistischen und islamischen Religionsgesellschaften. Für Andrea Pinz, Hochschulratsvorsitzende der KPH Wien/Krems, ist das neue Angebot für Quereinsteiger eine "wichtige Initiative, einen zeitgemäßen und qualitätsvollen Religionsunterricht auch für die Zukunft zu sichern".
Infos: www.kphvie.ac.at