Seit Ausbruch des Konfliktes im Irak mussten 3,3 Millionen Menschen vor dem IS fliehen und gelten derzeit als Binnenvertriebene im eigenen Land. Besonders leiden Kinder unter der Situation.
Seit Ausbruch des Konfliktes im Irak mussten 3,3 Millionen Menschen vor dem IS fliehen und gelten derzeit als Binnenvertriebene im eigenen Land. Besonders leiden Kinder unter der Situation.
Auslandshilfechef Schweifer: 3,3 Millionen Menschen vor IS im eigenen Land auf der Flucht.
Auch wenn der Krieg in Syrien und die damit verbundene humanitäre Katastrophe im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen, dürfe auf das Leid der Kriegsflüchtlinge im Irak nicht vergessen werden. Das hat Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer am Donnerstag, 31. März 2016 gegenüber "Kathpress" betont. Im Schatten des syrischen Bürgerkrieges sei auch im Irak 2014 die Gewalt erneut landesweit ausgebrochen, die Terrormiliz des IS habe ab Jänner 2014 sukzessive irakische Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, unvorstellbare Gräueltaten verübt und und enorme Ströme an Binnenflüchtlingen ausgelöst, so Schweifer: "Für diese Menschen müssen wir ein Signal setzen: Ihr seid nicht vergessen!"
Seit Ausbruch des Konfliktes mussten 3,3 Millionen Menschen vor dem IS fliehen und gelten derzeit als Binnenvertriebene im eigenen Land. Vor dem IS sei letztlich niemand sicher; weder Christen und Jesiden, noch Schiiten oder moderate Sunniten, betonte Schweifer. Alleine im Jahr 2015 seien bei Kampfhandlungen und Anschlägen mehr als 7.500 Menschen im Irak getötet und rund 15.000 verletzt worden.
Die hohe Zahl der Binnenflüchtlinge sei insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es auf irakischem Staatsgebiet noch 1,13 Millionen Binnenflüchtlinge aus früheren Konflikten gibt, kaum bewältigbar. Regional haben rund 1,2 Millionen Binnenflüchtlinge im Irak Schutz in der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes gefunden. Zusätzlich dazu versorge Kurdistan noch rund 250.000 syrische Kriegsflüchtlinge.
Generell habe sich die Lage für die Flüchtlinge durch die zunehmende Dauer des Konfliktes drastisch verschlechtert, warnte Schweifer. Konnten viele bisher noch auf Ersparnisse zurückgreifen, seien diese nun endgültig aufgebraucht.
Die Caritas Österreich ist seit der Eskalation des Konfliktes im Sommer 2014 im Irak tätig. Man arbeite gemeinsam mit anderen Caritas-Netzwerkpartnern an der Versorgung der betroffen Binnenflüchtlinge, so Schweifer. Der Fokus liege regional im Norden des Iraks in der Autonomen Region Kurdistan, weiters auch in der Region Anbar, die weiterhin stark umkämpft und nur schwer zugänglich sei für humanitäre Organisationen. Insgesamt habe man für die Flüchtlingshilfe im Irak seit 2014 3,3 Millionen Euro aufbringen können.
Die Caritas-Unterstützung umfasse neben Geldtransfers auch die Unterstützung bei Reparatur oder Instandhaltung von Unterkünften oder die Verteilung von Hygieneartikel oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs. Einen besonderen Schwerpunkt habe man darüber hinaus zuletzt auf die Betreuung der unzähligen traumatisierten Kinder gesetzt, erläuterte der Caritas-Auslandshilfechef.
Caritas Österreich: