"Jährlich landen in Österreich 521.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Abfall", so die VinziMärkte.
"Jährlich landen in Österreich 521.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Abfall", so die VinziMärkte.
Kirchliche Sozialinitiative zu internationalem Tag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September: VinziMärkte retten täglich zwölf Tonnen und helfen damit Bedürftigen.
Der am 29. September begangene internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung steht für eine von den "VinziWerken" seit Jahren betriebene Praxis: Deren bundesweit zehn "VinziMärkte" retten täglich zwölf Tonnen Lebensmittel vor der Entsorgung, die laut einer Aussendung der kirchlichen Sozialinitiative ein enormes Ausmaß angenommen hat: "Jährlich landen in Österreich 521.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Abfall", beriefen sich die VinziMärkte auf eine aktuelle Studie des Umweltverbands WWF. Sie selbst verwenden einen Teil davon, um sozial bedürftige Menschen zu versorgen.
Die Lebensmittelverschwendung belaste nicht nur die Umwelt, sondern betreffe auch die soziale Lage der Menschen, die von Armut betroffen sind - aktuell trifft das auf etwa 1,24 Millionen Personen in Österreich zu.
In den österreichischen VinziMärkten werden alle Waren, die bisher einfach weggeworfen wurden, zu einem Maximalpreis von 30 Prozent des Normalwertes verkauft. Dazu gehören falsch verpackte oder etikettierte, leicht beschädigte oder sonstige Waren, die für den herkömmlichen Verkauf nicht mehr in Frage kommen, deren Qualität aber dennoch garantiert sei. Gleiches gelte für Waren kurz vor dem Ablaufdatum, die vorher mittels Stichproben auf ihre Genusstauglichkeit geprüft wurden. Abgelaufene Waren werden als solche gekennzeichnet, versichern die VinziMärkte.
Die dadurch "geretteten" zwölf 12 Tonnen täglich an kostbaren Lebensmitteln finden mehr als 1.200 Kunden. Alleine in den zwei Grazer VinziMärkten versorgen sich laut der Sozialinitiative täglich rund 120 Kunden, die sich einen Einkauf in einem normalen Supermarkt oft nur schwer leisten können: Einkaufsberechtigt ist, wer allein nicht über mehr Einkommen als 950 Euro im Monat bzw. zu zweit 1.450 Euro verfügt - , zuzüglich 150 Euro pro Kind. Einkaufsberechtigungsausweise sind in den Märkten gegen Vorlage entsprechender Bescheinigungen erhältlich.
Gerade in Corona-Zeiten zeigt sich nach den Worten von Sigrid Wimmer, Leiterin des VinziMarkt in Graz, wie hoch der Bedarf an leistbaren Lebensmitteln ist: "Seit Ausbruch der Pandemie bemerken wir einen Anstieg von Kundinnen und Kunden, die wiederum noch sparsamer als bisher einkaufen. Dass wir mit dem Verkauf einwandfreier Waren auch noch die Umwelt entlasten, ist natürlich ein positiver Nebeneffekt."
Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg und ihre 40 "VinziWerke" unterstützen seit 1990 Alkohol- und Drogenabhängige, Bettler und andere, die sich ansonsten nirgendwo hinwenden können, mit Unterkunft, materiellen Gütern und Beratung bzw. Zuwendung.