Als Kardinal von Buenos Aires war Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 im fünften Wahlgang zum Papst gewählt worden. Franziskus ist das erste Oberhaupt der katholischen Kirche aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Papstthron.
Als Kardinal von Buenos Aires war Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 im fünften Wahlgang zum Papst gewählt worden. Franziskus ist das erste Oberhaupt der katholischen Kirche aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Papstthron.
Bei Angelus-Gebet keine Erwähnung, in Twitter-Botschaft "Betet für mich!"
Ohne Feierlichkeiten hat Papst Franziskus am Sonntag, 13. März 2016 den dritten Jahrestag seiner Wahl begangen. Wie jeden Sonntag betete er von einem Fenster des Apostolischen Palastes aus mit einigen zehntausend Menschen auf dem Petersplatz das Angelus-Gebet. In seiner Ansprache erwähnte der 79-jährige sein Amtsjubiläum nicht. Nur seine Twitter-Botschaft deutete auf den Jahrestag hin. Sie lautete: "Betet für mich!"
Seit seinem Auftritt auf dem Balkon des Petersdoms unmittelbar nach der Papstwahl 2013 ist diese Bitte zu einem Markenzeichen von Franziskus geworden. Von größeren Geschenken für den Papst wurde bis Sonntagmittag nichts bekannt. Stattdessen ließ Franziskus selbst 40.000 Taschenexemplare des Lukas-Evangeliums auf dem Petersplatz verteilen.
Als Kardinal von Buenos Aires war Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 im fünften Wahlgang zum Papst gewählt worden. Franziskus ist das erste Oberhaupt der katholischen Kirche aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Papstthron.
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die sogenannten Werke der Barmherzigkeit auswendig zu lernen. Auf diese Weise könne man sie leichter praktizieren, sagte er am Sonntag auf dem Petersplatz. Er verwies auf eine Taschenausgabe des Lukas-Evangeliums, von der er 40.000 Stück auf dem Platz verteilen ließ. Darin seien die Werke am Schluss aufgelistet. Am dritten Jahrestag seiner Wahl legte Franziskus in seiner Ansprache das Evangelium von Jesus und der Ehebrecherin aus, das auch Thema des ersten Angelus-Gebets nach seiner Wahl war.
Der Katechismus der katholischen Kirche unterscheidet leibliche und geistliche Werke. Die Werke der leiblichen Barmherzigkeit sind: Hungrige zu speisen, Durstigen zu trinken zu geben, Nackte zu bekleiden, Fremde und Obdachlose aufzunehmen, Kranke zu pflegen, Gefangene zu besuchen und die Toten zu begraben. Besonders das Almosenspenden an Arme hebt der Katechismus als Tat der Gerechtigkeit hervor. Hinzukommen die Werke der geistlichen Barmherzigkeit: Unwissende lehren, Zweifelnde beraten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, Beleidigungen verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbenen beten.
Vatikansprecher Federico Lombardi (73) hat bekannt, Papst Franziskus anfänglich gewöhnungsbedürftig gefunden zu haben: "Es war nicht immer leicht zu lernen, sich zu seinem neuen Stil zu 'bekehren' - seine Freiheit spontaner Äußerungen, seine persönlichen Terminabsprachen und Telefonate", schreibt der Leiter des vatikanischen Presseamts in der aktuellen Ausgabe der italienischen Zeitschrift "Famiglia Cristiana". Als Mitarbeiter hätten sie diese Verhaltensweisen erst "nach und nach verstanden" und schätzen gelernt, so Lombardi. Franziskus war am 13. März vor drei Jahren zum Papst gewählt worden.
Die Tatsache, dass der neue Papst ein Jesuit und damit ein Ordensbruder Lombardis war, machte für diesen die Sache nicht leichter: Nach der Bekanntgabe der Wahl habe mancher seine Nase in Lombardis Büro gesteckt und erwartet, ihn in Jubelstimmung vorzufinden. Dabei sei er weder glücklich noch betrübt gewesen, "sondern einfach fassungslos".
Für einen Jesuiten sei eine Ernennung zum Bischof oder Kardinal schlichtweg nicht vorgesehen, "geschweige denn zum Papst". Als ersten Kommentar vor den Journalisten habe er, Lombardi, schließlich den Namen Franziskus und seine Herkunft aus Lateinamerika hervorgehoben. "Einen Namen zu wählen, den noch niemand gewählt hatte - und was für einen! -, das zeigte eine erstaunliche Freiheit an, Mut und Klarheit", schreibt Lombardi.
Im Rückblick auf die drei ersten Jahre des Pontifikats habe ihn am meisten beeindruckt, wie es Franziskus gelungen sei, unzählige Menschen - sei es in oder außerhalb der Kirche - begreifen zu lassen, dass Gott sie liebt", berichtet Lombardi. "Wir haben alle unter dem Image einer düsteren und strengen Kirche gelitten, dem 'Nein' statt des 'Ja', thronend über hauptsächlich negativen und veralteten Vorschriften." Hier sei es Franziskus gelungen, die vorherrschende Wahrnehmung zu ändern, so der Vatikansprecher.