Die Podiumsdiskussion im Stift Klosterneuburg zeigte eindrucksvoll, wie Frauenorden bis heute als „Orte der Freiheit“ Raum zur persönlichen Entfaltung innerhalb der Kirche bieten.
Das Leben in einem Orden bietet Frauen innerhalb der Kirche nicht nur spirituelle Erfüllung, sondern auch besondere Freiräume und Sicherheit durch die Gemeinschaft. Dies war eines der zentralen Themen der Podiumsdiskussion „Warum Ordensfrau? Warum nicht?“, die kürzlich im Stift Klosterneuburg stattfand.
Sr. Melanie Wolfers, Salvatorianerin, Autorin und Podcasterin, betonte, dass Frauenorden seit Jahrhunderten als „Orte der Freiheit“ dienen. In Zeiten, in denen Frauen in der Gesellschaft und Kirche oft wenig Einfluss hatten, ermöglichten Orden ihnen, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen. Auch heute bieten diese Gemeinschaften eine Kombination aus Sicherheit und Freiraum. Sie beschrieb die Ordensgemeinschaft als eine Art „Seilschaft“, die nicht nur eng verbindet, sondern auch gegenseitigen Halt und Unterstützung bietet. Dies ermögliche es, die eigene Berufung in einem sicheren Rahmen zu leben.
Sr. Agnes Mayer, Karmelitin in Wien, sprach von der Herausforderung und gleichzeitigen Erfüllung des kontemplativen Ordenslebensebens. Natürlich sei das Leben in Zurückgezogenheit im Kloster nicht für jede und jeden. Für die, die sich dazu gerufen wissen bedeute es Weite und innere Freiheit, natürlich aber auch auch Disziplin und Ausdauer. Arnold Mettnitzer, Theologe und Psychotherapeut, hob die Bedeutung der Stille hervor, die in der modernen Gesellschaft oft verloren geht. Diese zu ertragen und als Quelle innerer Kraft zu nutzen, sei eine wertvolle Fähigkeit, die im Ordensleben besonders gefördert werde.
Die Diskussion war eine Veranstaltung in einer Reihe ähnlicher Podiumsgespräche im Rahmen der Ausstellung „Wir Schwestern“, die die beinahe vergessene Geschichte der Augustiner-Chorfrauen im Stift Klosterneuburg beleuchtet.