"Weil wir frei für Gott sind, sind wir auch frei für die Mitmenschen. Mit Gott im Bund zu sein, heißt immer, für die Menschen da zu sein", Sr. Beatrix Mayrhofer, die Präsidentin der "Vereinigung der Frauenorden Österreichs".
"Weil wir frei für Gott sind, sind wir auch frei für die Mitmenschen. Mit Gott im Bund zu sein, heißt immer, für die Menschen da zu sein", Sr. Beatrix Mayrhofer, die Präsidentin der "Vereinigung der Frauenorden Österreichs".
Derzeit gibt es rund 3.640 Ordensfrauen in Österreich. Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2016 ist eine dreitägige Veranstaltung (28. bis 30. April) in Innsbruck.
Die "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" (VFÖ) feiert 2016 ihr 50-jähriges Bestehen. Die VFÖ ist der Dachverband der 105 Frauenorden in Österreich. Derzeit gibt es rund 3.640 Ordensfrauen in Österreich. Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2016 ist eine dreitägige Veranstaltung (28. bis 30. April 2016) in Innsbruck. Die Veranstaltung wie auch das ganze Jubiläumsjahr stehen unter dem Motto "gottverbunden - freigespielt". Auf dem Programm in Innsbruck stehen u.a. Gottesdienste und Vorträge, ein Konzert sowie Workshops zu Themen wie Flüchtlingsarbeit, Frauen am Rand der Gesellschaft und der interreligiöse Dialog.
Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der VFÖ, erläuterte gegenüber "Kathpress" das Motto des Jubiläums. Das Ordensleben sei in besonderer Weise mit Gott verbunden und Gott geweiht. Aber das Binden an Gott schaffe eine große Freiheit, "denn Gott ist die Liebe", so die Ordensfrau: "Weil wir frei für Gott sind, sind wir auch frei für die Mitmenschen. Mit Gott im Bund zu sein, heißt immer, für die Menschen da zu sein." Das Wort "gespielt" bedeute keine Beliebigkeit, sondern solle "die Freude des Kindes Gottes zum Ausdruck bringen".
Den Auftakt der dreitägigen Festivitäten bildet am Donnerstag, 28. April, um 18 Uhr die Präsentation des neuen Buches "Erfahrungskraft Ordensfrauen" (Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern, Rennweg 40). Die Frauenorden hatten das Jubiläumsjahr zum Anlass genommen, den großen bevorstehenden Generationenwechsel mit einem Erinnerungsprojekt zu begleiten. Ordensfrauen geben in dem Buch als Zeitzeuginnen Auskunft über ihr Ordensleben und dessen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten.
Am Freitag, 29. April, beginnt das Programm um 8.30 Uhr in der Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern mit einem Gottesdienst, dem Abtpräses Christian Haidinger vorstehen wird. Der anschließende Studientag im Haus Marillac (Sennstraße 3) beginnt mit einem Vortrag der Kulturreferentin der Orden, Helga Penz, über die Geschichte der Vereinigung der Frauenorden. Pastoraltheologische Impulse für ein "widerständiges Ordensleben" bietet im Anschluss Sr. Katharina Ganz, Generaloberin der Dienerinnen d. hl. Kindheit Jesu. Am Nachmittag stehen verschiedene Workshops und eine Vesper aus dem Programm.
Festlicher Abschluss des zweiten Jubiläumstages ist ein Konzert mit Sr. Joanna Jimin Lee und dem Vocalensemble LALA im Kongresshaus Innsbruck (Rennweg 3, 19.30 Uhr). Die international (St. Petersburg, Wien und Salzburg) ausgebildete Konzertpianistin Sr. Joanna Jimin Lee gehört zum Orden der Missionarinnen Christi. Sie lebt in der Gemeinschaft in Wien. Lee wurde 1976 in Pohang in Südkorea geboren und trat 2009 in die Ordensgemeinschaft ein. Zuvor war sie Professorin für Klavier in Seoul. Das Repertoire der vier jungen Musiker von LALA reicht von klassischen Werken und Kirchenmusik über Volkslieder bis zu zeitgenössischen Popsongs. Sr. Mayrhofer: "Mit dem Konzert wollen wir eine breite Beteiligung am Jubiläum schaffen und unsere Freude über die eigenen Grenzen hinaus spürbar und hörbar machen." Das Konzert solle etwas ausstrahlen von der Vielfalt der Ordensfrauen.
Am Samstag, 30. April, findet der eigentliche Festakt zum Jubiläum in der Kirche Saggen (Erzherzog-Eugen-Straße 8, ab 9.30 Uhr) statt. Nach einer kurzen Kirchenführung durch Sr. Ruth Pucher wird die Theologin Sr. Martha Zechmeister den Festvortrag halten. Ihr Thema: "... einfach menschlich, so wie Jesus - die evangelischen Räte heute leben" Zechmeister gehört der Gemeinschaft Congregatio Jesu an. Seit 2009 ist sie Professorin für systemische Theologie am Institut für Theologie der Universidad Centroamericana José Simeón Canas in San Salvador/El Salvador.Mit einigen kurzen Grußworten und einer Festliturgie in der Kirche Saggen (ab 15 Uhr) findet das dreitägige Jubiläum schließlich sein Ende.
Die "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" wurde als Zusammenschluss der höheren Oberinnen der österreichischen Frauenorden im Jahr 1966 von der vatikanischen Religiosenkongregation kanonisch errichtet. Ihre Mitglieder sind die höheren Oberinnen, Leiterinnen oder Delegierten jener Frauenorden, die wenigstens eine Niederlassung in Österreich haben. Derzeit gehören der Vereinigung 105 Gemeinschaften an.
Seit einigen Jahren arbeiten die Vereinigung der Frauenorden und die Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften verstärkt zusammen. In Wien wurden beispielsweise gemeinsame Büroräume bezogen. Die Zusammenarbeit soll künftig noch ausgebaut werden.