Provinzial P. Thomas Gabriel von den Dominikaner spricht von einem niederschwelligen Angebot zur Einführung und Vertiefung in die christliche Spiritualität.
Provinzial P. Thomas Gabriel von den Dominikaner spricht von einem niederschwelligen Angebot zur Einführung und Vertiefung in die christliche Spiritualität.
"Schola Cordis"als niederschwelliges Angebot zur Einführung in die christliche Spiritualität.
Die Dominikaner in Wien starten ein neues Seelsorge-Projekt, mit dem vor allem der Kirche Fernstehende und Suchende erreicht werden sollen. Unter der Bezeichnung "Schola Cordis" ("Schule des Herzens") laden die Ordensleute zu kulturellen Veranstaltungen mit spirituellem Hintergrund, zu Gesprächskreisen oder praktischen Gebets- und Meditationsübungen, wie Provinzial P. Thomas Gabriel Brogl beim Medienempfang der heimischen Ordensgemeinschaften am Mittwochabend, 11. Mai 2016 erläuterte.
Er sprach von einem niederschwelligen Angebot zur Einführung und Vertiefung in die christliche Spiritualität. Der gemeinsame Medienempfang der Frauen- und Männerorden fand heuer im Wiener Dominikanerkloster statt, da die Dominikaner 2016 ihr 800-Jahr-Jubiläum feiern.
Der Orden hat bereits im vergangenen November mit einem Gottesdienst in der römischen Kirche Santa Sabina offiziell sein weltweites Festjahr zum 800. Gründungstag eröffnet. In Wien fiel der Startschuss mit einer feierlichen Vesper mit Lichtfeier in der Kirche S. Maria Rotunda am 7. November. Das Jubiläumsjahr dauert bis 21. Jänner 2017 und endet mit einem Gottesdienst in der Lateranbasilika in Rom. Als Stichtag und Anlass der Feiern haben die Dominikaner nicht die eigentliche Gründung im südfranzösischen Toulouse im April 1215 gewählt, sondern die päpstliche Bestätigung der Ordensregel durch Honorius III. im Dezember 1216.
Der Dominikaner-Orden gehört zu den wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Er ist benannt nach seinem Gründer, dem heiligen Dominikus von Caleruega (1170-1221) aus Spanien. Das Ordenskürzel OP steht für "Orden der Predigerbrüder" und beschreibt den Gründungsauftrag aus dem frühen 13. Jahrhundert: in glaubwürdiger evangelischer Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit zu verkünden.
Der Orden zählt weltweit ca. 6.300 Mitglieder in 42 Provinzen, die in 82 Nationen arbeiten. Die Dominikaner in Österreich, von denen es inzwischen nur mehr den Konvent in Wien gibt, bilden gemeinsam mit jenen in Süddeutschland die süddeutsch-österreichische Provinz. Zum Wiener Konvent gehören 12 Ordensmänner. Der Konvent in Friesach (Kärnten) war der älteste im deutschsprachigen Raum. Er wurde um ca. 1220 gegründet, musste 2012 aber aus Personalmangel aufgelassen werden. Auch der Konvent in Graz wurde 2012 aufgelassen. 2008 hat die Slowakische Provinz der Dominikaner ihren Konvent in Retz aufgelassen. Prominentestes aktuelles Ordensmitglied in Österreich ist der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn.
Zu den Hauptaufgaben der Dominikaner zählen die wissenschaftliche Tätigkeit an Hochschulen, die pfarrliche und kategoriale Seelsorge wie etwa in der Jugend- und Studentenarbeit, die Mitarbeit in Medien, in der Krankenhausseelsorge, in der Altenpastoral oder im Dienst in der Caritas.
Gastgeber beim Medienempfang im Dominikanerkloster waren Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden, und Abtpräses Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften. Haidinger hob in seinen Grußworten die zunehmend intensive Zusammenarbeit von Männer- und Frauenorden hervor - mit vielen positiven Effekten.
Sr. Mayrhofer wies einmal mehr auf das neue - gemeinsame - Projekt "Freiwilliges Ordensjahr" hin, mit dem die heimischen Ordensgemeinschaften Interessierten künftig die Möglichkeit bieten, das Ordensleben von innen kennen zu lernen. Das Projekt ist analog zum "Freiwilligen Sozialen Jahr" (fsj) angelegt, richtet sich aber nicht nur an junge, sondern auch an ältere Menschen. Die künftigen "Ordensjahr"-Teilnehmer werden zwischen drei und zwölf Monate in einer ausgewählten Gemeinschaft wohnen und mitleben. Projektstart ist im September 2016.