Passionsspiele im Römersteinbruch sind für Zuseher wie für Darsteller eine intensive Glaubenserfahrung.
Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephans Zurbriggen, hat am Samstagabend, 18. Juni 2016 die Passionsspiele im Römersteinbruch St. Margarethen/Burgenland eröffnet. Unter den hochrangigen kirchlichen Gästen befanden sich u.a. der Vorsitzende der ungarischen katholischen Bischofskonferenz, Bischof Laszlo Nemet, der slowakische Erzbischof von Trnava (Tyrnau), Jan Orosch, sowie der ernannte Nuntius für Minsk, Gabor Pinter. Unter den zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens war u.a. der Präsident des österreichischen Bundesrates, Josef Saller.
Der ehemalige burgenländische Generalvikar und jetzige Pfarrer von St. Margarethen, Georg Lang, betonte in seinen Eröffnungsworten, dass die rund 500 Laienschauspieler mit den Passionsspielen ein besonderes Glaubenszeugnis gäben und den Römersteinbruch somit zu einer "Kanzel aus Stein" machten. Die seit November stattfindenden Proben seien "wie eine Bibelschule", so Lang, der die Passionsspiele zugleich als eine persönliche Glaubenserfahrung für die Mitwirkenden wie für die Zuschauer bezeichnete. Daneben besitzen die Passionsspiele auch einen stark sozial-karitativen Zug: So konnten aus den Eintrittsgeldern der letzten drei Saisons sozial-karitative Projekte mit rund 1,6 Millionen Euro unterstützt werden.
Bis zum 21. August sind unter der Regie von Julika Bachmann 19 Aufführungen im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Passionsspiele vorgesehen. Die 73 Sprechrollen werden von 126 Laienspielern dargestellt. Insgesamt sind 400 Laiendarsteller auf der Bühne, 200 Helfer hinter der Bühne - alle Mitwirkenden stammen aus der Marktgemeinde St. Margarethen im Burgenland und gehören den unterschiedlichsten Berufs- und Altersgruppen an.
Die Passionsspiele in St. Margarethen finden bereits seit 1926 in der Gemeinde statt, seit 1961 wird auf Anregung des Bildhauers Karl Prantl im Römersteinbruch gespielt. Bei einer Privataudienz im Vatikan, bei der der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics und der Margarethener Pfarrer und Spielleiter Georg Lang bei Benedikt XVI. päpstlichen Segen für die Passionsspiele holten, erinnerte der Papst daran, dass er 1996 als Kardinal quasi "inkognito" eine Aufführung besuchte.
Karten in vier Kategorien zum Preis zwischen zwölf und 36 Euro sind online via www.passio.at erhältlich, per mail unter tickets@passio.at oder telefonisch unter 026.80/2100.
Passionsspiele St. Margarethen: