Das offizielle Motto der Papstreise lautet "Sa mergem impreuna" (Gehen wir gemeinsam).
Das offizielle Motto der Papstreise lautet "Sa mergem impreuna" (Gehen wir gemeinsam).
Vatikan veröffentlicht Reiseprogramm für Visite vom vom 31. Mai bis 2. Juni. Feier in Blaj ist das erste Mal, dass Franziskus als Papst nach ostkirchlicher Tradition zelebriert.
Papst Franziskus will Anfang Juni sieben griechisch-katholische Märtyrerbischöfe in Rumänien seligsprechen. Das geht aus dem offiziellen Programm der Reise vom 31. Mai bis 2. Juni hervor, das der Vatikan am Dienstag, 26. März 2019 hat. Weitere Schwerpunkte sind demnach ökumenische Treffen mit der rumänisch-orthodoxen Kirche und eine Messe im Marienwallfahrtsort Sumuleu Ciuc. In Siebenbürgen ist auch eine Begegnung mit Roma vorgesehen. Es ist der vierte Besuch des Papstes in der Balkanregion.
Die neuen Seligen sind Opfer der kommunistischen Kirchenverfolgung. Vergangene Woche hatte der Vatikan offiziell die Martyrien anerkannt, welche die sieben Bischöfe Valeriu Frentiu, Vasile Aftenie, Tit-Liviu Chinezu, Ioan Suciu, Ioan Balan, Alexandru Rusu und Iuliu Hossu - er war auch Kardinal - in kommunistischen Gefängnissen erlitten hatten. "Die sieben Bischöfe durchliefen mehrere kommunistische Foltereinrichtungen, weil sie den katholischen Glauben nicht aufgeben wollten. Als die kommunistischen Behörden sie aufforderten, zur Entlassung aus dem Gefängnis die Gemeinschaft mit dem Papst aufzugeben und zur orthodoxen Kirche zu wechseln, antwortete Iuliu Hossu in ihrem Namen mit den Worten: 'Unser Glaube ist unser Leben", hatte der Bischof von Cluj-Gherla, Florentin Crihalmeanu, im Blick auf die Seligsprechung erläutert.
Franziskus beginnt seine dreitägige Visite in der Hauptstadt Bukarest. Nach dem offiziellen Empfang durch Staatspräsident Klaus Johannis und einem Gespräch mit Ministerpräsidentin Viorica Dancila wird der Papst im Präsidentenpalast vor Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Diplomatie sprechen.
Ferner ist eine private Unterredung mit dem seit 2007 amtierenden Oberhaupt der rumänisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Daniel (Ciobotea), geplant. Anschließend hält Franziskus eine Rede vor dem Leitungsgremium der rumänisch-orthodoxen Kirche - der "Ständigen Synode" - und betet in der orthodoxen Kathedrale ein Vaterunser. Darauf folgt eine große Messe mit Ansprache in der römisch-katholischen Kathedrale von Bukarest.
Am 1. Juni zelebriert der Papst eine Messe im siebenbürgischen Sumuleu Ciuc, einem der größten Wallfahrtsorte des Landes. Das Hochamt findet im Freien auf dem Bergsattel von Sumuleu Ciuc statt, wo auch die jährlich die große Pfingstwallfahrt mit Hunderttausenden Gläubigen aus dem In- und Ausland gefeiert wird. Am Nachmittag ist in Iasi unweit der Grenze zur Republik Moldau ein Treffen mit Jugendlichen und Familien geplant.
Am 2. Juni leitet Franziskus in Blaj die Seligsprechungsfeier auf dem Freiheitsfeld, der "Campia Libertatii". Der Gottesdienst findet im byzantinischen Ritus statt. Es ist das erste Mal, dass Franziskus als Papst nach dieser ostkirchlichen Tradition zelebriert. Abschließend trifft das Kirchenoberhaupt Angehörige der Roma, die in Rumänien eine sozial oft schlechter gestellte Bevölkerungsgruppe darstellen.
Das Treffen mit den Roma findet in der neuen Kirche des zu Blaj gehörenden Roma-Stadtteils Barbu Lauratu statt. Die Grundsteinlegung zu der Kirche erfolgte 2017 durch Kurienkardinal Leonardo Sandri im Zuge von dessen Vorbereitungsbesuch für die Papstreise 2019.
Rumänien hat im ersten Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Der erste und bislang letzte Papstbesuch in Rumänien fand 1999 durch Johannes Paul II. (1978-2005) statt. Staatspräsident Johannis hatte Franziskus im Mai 2015 in Rom besucht und ihn laut Beobachtern damals schon für 2016 nach Rumänien eingeladen. Im Mai vergangenen Jahres war Ministerpräsidentin Dancila im Vatikan zu Gast.
Das offizielle Motto der Papstreise lautet "Sa mergem impreuna" (Gehen wir gemeinsam). Das Logo zeigt Gläubige mit einem Kreuz unter dem Schutz der Muttergottes.
Mehr als 80 Prozent der rumänischen Bevölkerung bekennen sich zur orthodoxen Kirche. Mit etwa 17 Millionen Mitgliedern bildet sie die zweitgrößte orthodoxe Nationalkirche nach der russischen. Nach Vatikanangaben leben in Rumänien rund anderthalb Millionen Katholiken. Sie gliedern sich in die römisch-katholische und die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche. Letztere feiert die Messe nach dem byzantinischen Ritus statt nach dem lateinischen. Betreut werden die rumänischen Katholiken von etwa 1.900 Priestern.
Die Ursprünge der griechich-katholischen Gemeinden gehen auf die Zeit der habsburgischen Herrschaft über Teile des heutigen Rumänien und die Mission des Jesuitenordens zurück. Die griechisch-katholischen Rumänen mit ihrem Zentrum Blaj zählten historisch zur Bildungselite des Volkes. Sie lebten in der Donaumonarchie, und erst nach dem Ersten Weltkrieg kam ihr Gebiet zu Rumänien.
Mit Beginn der kommunistischen Herrschaft 1948 setzte eine massive Unterdrückung der beiden katholischen Teilkirchen ein. Insbesondere die griechisch-katholische Gemeinschaft wurde unter Druck gesetzt, mit Rom zu brechen und sich der orthodoxen Kirche anzuschließen. Viele Priester und Bischöfe landeten im Gefängnis, es kam zu Hinrichtungen.