Frauendiakonat würde das "Gesicht der Kirche verändern", meint Pastoraltheologe Johann Pock.
Frauendiakonat würde das "Gesicht der Kirche verändern", meint Pastoraltheologe Johann Pock.
Wiener Pastoraltheologe in ORF-Sendung "Orientierung": Frauendiakonat würde das "Gesicht der Kirche verändern".
Die Ankündigung von Papst Franziskus, durch eine Kommission die Frage des Frauendiakonats erörtern und klären zu lassen, schlägt weiter hohe Wellen: So begrüßten am Sonntag, 15. Mai 2016 in der ORF-Sendung "Orientierung" sowohl der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock als auch die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Veronika Pernsteiner, den Vorstoß. Pock sprach im ORF-Interview von einer "bedeutenden Revolution", die die Einführung des Diakonats darstellen würde. Durch das Vorrücken der Frauen in Leitungsfunktionen und die damit einhergehende höhere Sichtbarkeit der Frauen und ihrer wichtigen Dienste in der Kirche würde sich "das Gesicht der Kirche" insgesamt verändern, so Pock.
Dass die Anfrage bezüglich des Diakonats ausgerechnet aus den Frauenorden kam, habe ihn wenig überrascht, so Pock weiter. Schließlich hätten die Frauenorden bereits in der Vergangenheit immer wieder "kreative Ideen" eingebracht und die Kirche damit verändert, erinnerte der Theologe etwa an Äbtissinnen, deren Amtsführung einem Bischofsamt gleichkam. "Die Ordensfrauen bilden ein wichtiges kreatives Potenzial in der Kirche".
Dankbar für den Vorstoß der Ordensfrauen zeigte sich auch kfb-Vorsitzende Veronika Pernsteiner. Eine Einführung des Frauendiakonats würde den Frauen jene Anerkennung und kirchliche Wertschätzung zukommen lassen, die ihnen aufgrund ihres Dienstes in der Kirche zustehe: "Frauen arbeiten seit jeher für eine Verlebendigung der Kirche. Und gerade durch die Frauen wird die Kirche diakonisch. Daher ist die Einführung des Frauendiakonats ein notwendiger Schritt", so Pernsteiner.
Zugleich gehe sie jedoch davon aus, dass der Frauendiakonat nur "ein erster Schritt" in Richtung einer tatsächlichen Gleichberechtigung von Männern und Frauen in kirchlichen Ämtern sei. Eine solche Gleichberechtigung liege vor, wenn Frauen auch Priester werden könnten, so die kfb-Vorsitzende
ORF-Orientierung: